Serbien feiert "Fall der Schengener Visum-Mauer"

Georgi Parvanov, Gjorge Ivanov
Georgi Parvanov, Gjorge Ivanov(c) AP (Boris Grdanoski)
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Seit Samstag brauchen die Bürger von Serbien, Mazedonien und Montenegro in der gesamten Europäischen Union kein Visum mehr. Der Euphorie folgt gleich auch ein Antrag auf EU-Beitritt.

Belgrad. Serbien feiert am Wochenende gemeinsam mit Mazedonien und Montenegro die neue Reisefreiheit. Denn seit Samstag können die Bürger der drei Länder ohne Visa in der gesamten Europäischen Union unterwegs sein. Die serbische Regierung nutzte die Euphorie über den „Fall der Schengener Visum-Mauer“, um noch am selben Tag einen Antrag auf EU-Beitritt zu beraten. Er soll schon demnächst übergeben werden.

Der serbische Außenminister Vuk Jeremić passierte in der Nacht auf Samstag um Punkt Mitternacht zu Fuß den Grenzübergang Horgoš nach Ungarn. Die ungarische Grenzpolizei stellte dem Politiker eine symbolische Bestätigung aus, dass er gerade das „Schengen-Eis“ durchbrochen habe.

Schon in den frühen Morgenstunden nutzten die ersten Reisenden die Möglichkeit, um erstmals seit 18 Jahren ohne Visa die Grenzen zu den europäischen Nachbarländern zu überqueren. Vom Belgrader Flughafen startete wenige Minuten nach Mitternacht eine Sondermaschine nach Brüssel. Die serbische Regierung hatte die Reise für Studenten mit überdurchschnittlichen Noten und für verdiente Bürger spendiert.

Auch die mazedonische und montenegrinische Regierung hatten jeweils hundert Bürgern eine erste Reise nach Paris beziehungsweise Rom geschenkt. Die Abschaffung der Visumspflicht war von den EU-Innenministern Ende November beschlossen worden. Albanien und Bosnien-Herzegowina kommen vorerst nicht in den Genuss der Visumfreiheit.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20. 12. 2009)

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