Börsegang: Novomatic wartet ab

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Glücksspielkonzern verschiebt seine Pläne für einen Börsengang (IPO).

Wien. Der Glücksspielanbieter Novomatic hat seine Pläne für einen Börsengang (IPO) auf Eis gelegt. Heuer werde keine Entscheidung fallen, teilte das Unternehmen mit und bestätigte damit eine Bloomberg-Meldung. Die Novomatic peilte im Herbst das Debüt an der Frankfurter Börse an. Das Unternehmen wäre Bankkreisen zufolge mit bis zu sechs Mrd. Euro bewertet worden. Es produziert Glücksspielautomaten und betreibt Casinos und Wettlokale. Der von der Familie des Firmengründers Johann Graf kontrollierte Konzern beschäftigt rund 28.000 Mitarbeiter und ist mit rund 17 Prozent an den Casinos Austria beteiligt.

Grund für die Verschiebung ist das schwierige regulatorische Umfeld in Deutschland. Die Nachfrage nach Automaten im wichtigen deutschen Markt dürfte sinken, weil zum 1. Juli Übergangsfristen für Spielhallen ausliefen. Nun müssen Spielhallen je nach Bundesland zwischen 100 bis 500 Meter voneinander entfernt sein, in einer Spielhalle dürfen maximal zwölf Glücksspielautomaten stehen. Bei Novomatic rechnet man daher mit Gewinneinbußen, die auf anderen Märkten kompensiert werden sollen.

Mit dem Erlös aus dem Börsengang wollte Novomatic die Expansion finanzieren und zum weltgrößten Glückspielanbieter aufsteigen. In Europa ist der Konzern bereits Marktführer. Wachstumschancen sehen die Österreicher insbesondere in den USA. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.09.2017)

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