Verkehrsminister Jörg Leichtfried will bis 2030 Verkehrsemissionen um ein Viertel senken – durch freiwilligen Umstieg auf abgasfreie Autos.
Wien. Frankreich plant ein Zulassungsverbot von Autos mit Verbrennungsmotor ab 2040, ebenso Großbritannien: In Österreich ist das, gerade vor einer Nationalratswahl, kein Thema. Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) gab gestern den Startschuss für seinen „Aktionsplan für sauberen Verkehr“, mit dem die Emissionen bis 2030 um 25 Prozent gesenkt werden sollen. Der Umstieg auf Elektro- oder andere abgasfreie Autos soll aber freiwillig erfolgen. Dass Autos mit Verbrennungsmotoren in Österreich in der Zukunft nicht mehr zugelassen werden dürfen, schloss Leichtfried dezidiert aus.
Bis Herbst 2018 soll ein detaillierter Aktionsplan vorliegen. Der Umstand, dass er, Leichtfried, dann möglicherweise gar nicht mehr Minister oder seine Partei nicht mehr in der Regierung ist, sei unerheblich, hieß es im Kabinett. Das Vorhaben so verankert, dass der Prozess unabhängig von Wahlergebnissen weitergeführt werden könne.
An dessen Ende, befürchtet jedenfalls der Autofahrerclub ÖAMTC, könnte ein Verbot von Verbrennungsmotoren stehen. Der Klub forderte eine „Weiterfahrgarantie für Bestandsfahrzeuge“. Ähnliches kam vom Chef der Automobilimporteure, Günther Kerle. Das Eintauschprogramm für alte Fahrzeuge sei der richtige Weg. Verpflichtende Umrüstungen würden dagegen wenig bringen.
Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) war bei dem Treffen nicht vertreten, die Einladung sei zu kurzfristig erfolgt (am Freitag). Man unterstütze aber das Ziel, habe jedoch eigene Vorstellungen, wie es erreicht werden kann. (red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.09.2017)