Zugallianz: Hesoun sieht Jobs bei Siemens in Österreich nicht gefährdet

(c) Clemens Fabry
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So lang wir ausgelastet seien, gebe es keinen Grund an Reduktion zu denken, sagt Siemens-Österreich-Chef Wolfgang Hesoun angesichts der Fusion mit Alstom.

Die Zusammenlegung der Bahn-Sparten von Siemens und Alstom unter einem gemeinsamen Dach allein bringt die Arbeitsplätze in diesem Bereich bei Siemens Österreich nicht in Gefahr. "So lang wir ausgelastet sind, gibt es keinen Grund, an eine Reduktion von Arbeitsplätzen zu denken", sagte Siemens-Österreich-Chef Wolfgang Hesoun am Mittwoch.

Die Werke würden von den Aufträgen leben, egal wer der Eigentümer dahinter sei, meinte Hesoun zu Beginn der "energy2050"-Tagung des Verbund in Fuschl (Salzburg) vor Journalisten. Solange es gelinge, gute Produkte zu fertigen und diese gut bezahlt würden, gebe es für den Standort keine Negativauswirkungen. In Österreich sind bei Siemens im Bahnbereich (Eisenbahn, Straßenbahn, U-Bahn) an mehreren Standorten (etwa in Graz, Wien) zusammen rund 2.500 Mitarbeiter tätig.

In Wien-Simmering wird das weltweite Geschäft des Siemens-Konzerns für Metros, Straßenbahnen, Reisezugwagen und vollautomatisierte People Mover (VAL) verantwortet. Es ist einer der weltgrößten Fertigungsstandorte von Siemens mit 140.000 m2. Bis zu 450 Fahrzeuge pro Jahr werden hier gefertigt. Der Standort Graz-Eggenberg ist innerhalb des Siemens-Konzerns das Weltkompetenzzentrum für Entwicklung und Fertigung von hochwertigen Fahrwerken für alle Schienenfahrzeuge (Straßenbahnen, Metros, Triebzüge, Hochgeschwindigkeitszüge und Lokomotiven).

Allerdings sollten sich die Kunden regional orientieren, so der Siemens-Chef weiter. Denn man sehe sich zunehmend mit einer Marktkonzentration konfrontiert, indem Produkte unter den Kosten subventioniert angeboten würden, meinte Hesoun mit Blick auf die mächtige Konkurrenz aus China. Auch samt Alstom sei man in dem Bereich nur halb so groß wie der Mitbewerb aus China.

Kritik an Bedingungen in China

"Wir wollen in China dieselben Bedingungen vorfinden wie umgekehrt", verlangte der Siemens-Österreich-Chef. Die europäische Gesetzgebung gebe es her, etwa über Ausschreibungen sicherzustellen, dass es für die Kunden auch noch nach Jahrzehnten Zugriff auf eine nachhaltige Technologie geben müsse.

Nach Ansicht von Siemens-Chef Joe Kaeser enthält die deutsch-französische Zug-Allianz enthält nachauch eine politische Botschaft. "Wir setzen die europäische Idee in die Tat um", sagte Kaeser am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Alstom-Chef Henri Poupart-Lafarge in Paris. Die Fusion werde die europäische Technologie-Führerschaft stärken. Siemens wird künftig die Mehrheit an dem neuen europäischen Zug-Schwergewicht halten. Kaser betonte, es handle sich um eine "Fusion unter Gleichen".

(APA)

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