Hugh Hefner: Das Spiel des Playboys

Roter Morgenmantel, schelmisches Grinsen waren seine Markenzeichen: Hugh Hefner, Erfinder und Herausgeber des Magazins "Playboy", starb im Alter von 91 Jahren.

Der 1926 geborene US-Amerikaner lebte seinen Traum - und der war wohl: zu jeder Stunde seines Lebens von Frauen umgeben zu sein. Aus all seinen Lebensabschnittten gibt es Fotos, die ihn umringt mit "Freundinnen" oder "Playboy"-Models zeigen: Hier posiert Hefner mit Exfreundin Barbi Benton (l.) und damaliger Freundin Holly Madison vor der Playboy Mansion, seiner Villa in den Holmby Hills von Los Angeles.

Ermöglicht hatte sich Hefner dieses Leben durch den Erfolg mit dem "Playboy", das ein gedrucktes Spiegelbild seiner Weltvorstellung war. Sein Männermagazin - bestückt mit Frauenfotos - entwickelte sich zum globalen Konzern und führte den Playboy Hefner zu Weltruhm.

Der Weg dorthin war beinahe unauffälig: Der Junge aus Chicago diente in der US-Armee, studierte Psychologie, arbeitete für Verlage und Zeitungen - und gründete schließlich 1953 den "Playboy". Das Geld dafür hatte er sich von seiner Mutter und Freunden geborgt.

Die Idee für das Magazin - das ursprünglich "Stag Party", Junggesellenabschied also, hätte heißen sollen - hatte Hefner schon lange gehabt. Aus dem großen Erfolg der anfangs kontroversiellen Publikation entspann sich ein Imperium mit "Playboy"-Clubs, -Merchandise ode -Partys.

Nicht nur die nackten Frauen, sondern auch Hefner selbst waren maßgeblich für den Erfolg des "Playboy": Einerseits schaffte es der Magazinchef, journalistisch hochwertige Texte zu veröffentlichen, andererseits verschaffte er durch sein eigenes Vorbild dem Leben eines alleinstehenden Lebemannes, eines Playboys eben, Kultstatus. Hefners Leben in der Playboy Mansion - umringt von Frauen, die mit ihm zusammenlebten - faszinierte die Öffentlichkeit.

Hefners Lebensstil und Auftreten beeindruckte viele Männer. Zu den größten Verehrern des "Playboy"-Machers zählte auch ein junger Mann aus New York: Donald Trump.

Der "Playboy" und Hefners Image hätten einen wesentlichen Einfluss auf den damaligen Immobilienunternehmer und späteren Schönheitswettbewerbsveranstalter, Fernsehstar und US-Präsidenten gehabt, hieß es in der ARD-Dokumentation "Amerika hat die Wahl" im November 2016.

Einen Höhepunkt erreichte das Playboy-Treiben um die Playboy Mansion in den 1970er-Jahren. Die legendäre Liebesgrotte...

...ist heute verwaist: 2016 wurde die Playboy Mansion an eine Investmentfirma verkauft.

Das Anwesen und das benachbarte Haus sollen nun renoviert werden: Dringend nötig, glaubt man Menschen, die über den aktuellen Zustand der Playboy Mansion Bescheid wissen. Das Haus sei in einem erschreckenden Zustand.

In den 1980er-Jahren nahm sich Hefner in puncto Magazingestaltung mehr zurück und übergab an die nächste Generation.

Das änderte allerdings lange Zeit nichts an seinem ausschweifenden Privatleben mit vielen Freundinnen und Partys.

Erst Mitte der 2000er-Jahre nahm sich Hefner, damals gute 80 Jahre alt, auch privat zurück.

Zuletzt lebte er mit Crystal Harris zusammen: Das Playmate wurde 2012 zu Hefners dritter Ehefrau. (Seine erste Ehe soll übrigens aus Hefner eben jenen Playboy gemacht haben, den er später bewarb. Seine Frau hatte eine Affäre, während er in der Armee diente; anschließend erlaubte sie ihm, mit anderen Frauen zu schlafen.)

"In meinen wildesten Träumen hätte ich mir kein süßeres Leben ausdenken können", schrieb Hefner 2016 auf seinem Instagram-Profil.

Zum Vatertag teilte er dort auch ein Foto mit seinen beiden jüngeren Söhnen Cooper und Marston, die aus seiner zweiten Ehe stammen: Backgammon stand an der Tagesordnung.

Cooper Hefner soll seinem verstorbenen Vater übrigens als öffentliches Gesicht des "Playboy" nachfolgen: Dass der Sohn aber eine andere Linie als sein Vater verfolgt, kann man annehmen. Der Stil des ursprünglichen Hefner-"Playboy" ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Der "Playboy" ringt daher um seine Ausrichtung.

Mit dem Tod von Hugh Hefner schließt sich auch ein weiterer Kreis für das weltberühmte Magazin. Auf dem ersten "Playboy"-Cover 1953 war Marilyn Monroe zu sehen - Hefner hatte sie aber nie getroffen. Nach ihrem Tod in den 1960er-Jahren kaufte er sich die Krypta neben der ihren - und soll dort bestattet werden.