EU-Bankenaufsicht könnte in Wien landen

Euro Symbol mit Lichtspuren einer Trambahn an der alten EZB Europ�ische n Zentralbank und zuk�nftige
Euro Symbol mit Lichtspuren einer Trambahn an der alten EZB Europ�ische n Zentralbank und zuk�nftige(c) imago/Ralph Peters (imago stock&people)
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Laut einem Medienbericht liegt Wien im Rennen um die EU-Bankenaufsicht vor Frankfurt. Für Österreichs Hauptstadt spricht das Top-Ranking bei der Lebensqualität.

Im Rennen um den künftigen Standort der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) liegt Wien laut "Handelsblatt" vor Frankfurt am Main. Österreichs Hauptstadt habe die besten Chancen, Standort der EBA mit rund 200 Beschäftigten zu werden, zitierte die Zeitung am Donnerstag EU-Diplomaten.

Für Wien spreche die hohe Lebensqualität der Stadt. Im jährlichen Mercer-Ranking liegt Wien stets auf dem Spitzenplatz. Die Studie der Beratungsgesellschaft Mercer gilt bei der Standortsuche als wichtiges Instrument. Auch die "geografische Ausgewogenheit" spiele laut Zeitung eine Rolle. Staaten mit bedeutenden EU-Einrichtungen sollen keine mehr dazu bekommen.

Österreich beheimate bisher nur die EU-Grundrechteagentur, mit 100 Mitarbeitern eine vergleichsweise kleine EU-Behörde. Die EBA muss London spätestens am 30. März 2019 verlassen haben, weil dann Großbritannien kein Mitglied der EU mehr sei wird.

Acht Bewerbungen

Deutschland steht entschieden besser da mit der Europäischen Zentralbank, der EU-Versicherungsaufsicht Eiopa und der Kölner Flugsicherheitsagentur Easa. Derzeit bewerben sich 23 Städte um den Zuschlag für die EBA und die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA), die wegen des EU-Austritts von Großbritannien in andere Mitgliedstaaten umziehen müssen. Favorit für die EMA mit knapp 900 Beschäftigten ist laut "Handelsblatt" Kopenhagen.

Acht Bewerbungen für die Bankenaufsichtsbehörde liegen vor. Neben Frankfurt und Wien haben sich auch Luxemburg, Paris, Dublin, Brüssel, Prag und Warschau angeboten. Vier von ihnen - Brüssel, Luxemburg, Frankfurt und Paris- beheimaten bereits große EU-Institutionen

Die EU-Kommission legt am Samstag eine Bewertung der Bewerbungen vor. Im Oktober soll dann auf Ebene der Europaminister eine politische Diskussion auf Basis der Kommissionsbewertung stattfinden. Noch im selben Monat wird der EU-Gipfel über den Verlauf der Debatte informiert. Im November stimmen die Europaminister dann ab.

(APA/AFP)

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