Kritik: ÖVP will "Asylwerber zum Zwangsdienst verdonnern"

Sebastian Kurz
Sebastian Kurz REUTERS
  • Drucken

Die im ÖVP-Programm geforderte Arbeitspflicht für Asylwerber stößt auf Unmut bei den Alternativen, Grünen und Unabhängigen GewerkschafterInnen.

Die Alternativen, Grünen und Unabhängigen GewerkschafterInnen - AUGE/UG lehnen die ÖVP-Pläne im Bereich Asyl ab. Im gestern vorgestellten Wahlprogramm von Sebastian Kurz wurde vor allem die "Arbeitspflicht" für Asylwerber sowie die forcierte Obergrenze von null kritisiert.

Asylwerber sollen demnach im Sinne von "Leistung für Gegenleistung" einen Beitrag erbringen etwa bei der Erhaltung der Quartiere oder durch Mitarbeit in der Gemeinde. "Wenn Kurz und seine Partei Asylwerber für 40 Euro Taschengeld zum Zwangsdienst verdonnern will, ist das nicht nur ein neuer Höhepunkt an Erniedrigung und Repression", so Bundessekretär Markus Koza. Eine Absage gibt es auch für den ÖVP-Plan, "die Obergrenze auf null zu setzen" und Flüchtlinge in Lager in Nordafrika abzuschieben.

Die GRAS - Grüne & Alternative Student_innen wiederum kritisierten die Deckungsgleichheit beim Namen des vorgeschlagenen "Verbotsgesetzes", das sich gegen "politische Organisationen, die unter ausländischem Einfluss stehen und staatsfeindliche Tendenzen haben" richtet. Die doppelte Verwendung komme einer Relativierung des Nationalsozialismus gleich, zeigte sich die GRAS empört.

>>> Der dritte Teil des ÖVP-Wahlprogramms als PDF

>>> Die Wahlprogramme der Parlamentsparteien zum Download

Nationalratswahl 2017

Die Nationalratswahl findet am 15. Oktober 2017 statt. Bundesweit treten zehn Listen an: SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne, Neos, Liste Pilz, Weiße, FLÖ, KPÖ PLUS, GILT.

Wahlprogramme: Was fordern die im Nationalrat vertretenen Parteien? Die Wahlprogramme von SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne und Neos im Überblick.

TV-Duelle und Chats: ORF und Privatsender veranstalten TV-Duelle. Die „Presse“ lädt alle Spitzenkandidaten der bundesweit antretenden Parteien zu Live-Chats: TV-Duelle und Chat-Termine im Überblick.

„Presse“-Services zur Wahl: Rainer Nowaks Wahlbriefing täglich um 7 Uhr in Ihrer Mailbox; das Wahlabo für 8 Wochen um 8 Euro; WhatsApp-Service; SMS-Service.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

„Ordnung und Sicherheit ist die Basis für ein selbstbestimmtes Leben“, sagt Kurz bei der Präsentation.
Nationalratswahl 2019

Kurz will „Obergrenze gleich Null“

Das Team Kurz stellte weitere Pläne vor. Das Volk soll Abstimmungen erzwingen können, Asylwerber ihr Heim pflegen und die Länder einen Steuerwettbewerb führen.
ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz bei der Präsentation von Teil 3 seines Wahlprogrammes
Nationalratswahl 2019

Wahlprogramm Teil 3: ÖVP will "Null Toleranz" gegenüber politischem Islam zeigen

Der letzte Teil des Wahlprogrammes betrifft die Themen "Ordnung und Sicherheit". Parteichef Kurz fordert darin Null Toleranz gegenüber dem politischen Islam, die Ehe ab 18 Jahren sowie die Direktwahl des Präsenten der Europäischen Kommission.
Sebastian Kurz
Kommentare

Ein Reformprogramm mit angezogener Handbremse

Sebastian Kurz will die Wahlen gewinnen, nicht die Wolfgang-Schüssel-Gedenkmedaille.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.