Was sich Kurz von Obama abgeschaut hat

Wahlkampfauftakt der Liste Kurz in der WIener Stadthalle
Wahlkampfauftakt der Liste Kurz in der WIener Stadthalle(c) ALEX HALADA / picturedesk.com (ALEX HALADA)
  • Drucken

Die Kampagne der ÖVP ist stark an US-amerikanische Vorbilder angelehnt, optisch und strategisch. Regisseur hinter dem Hauptdarsteller ist der Unternehmer Philipp Maderthaner, einst Kommunikationschef der ÖVP unter Josef Pröll.

Im März 2009 checkt ein 27-jähriger ÖVP-Mitarbeiter, der kein Hehl aus seiner Begeisterung für den neuen US-Präsidenten Barack Obama macht, am Arlberg ein. Im Zürserhof findet zum dritten Mal der „Media & Lifestyle Summit“ statt, den der Medienmanager Rudi Klausnitzer organisiert. Stargast ist diesmal Thomas Gensemer, Chef von Blue State Digital, jener Agentur, die Obamas Wahlkampf gemanagt hat. In seinem Vortrag erklärt Gensemer, wie einfache Wähler in der Kampagne zu Aktivisten gemacht wurden. Und wie daraus eine breite Bewegung entstanden ist, die Obama ins Weiße Haus getragen hat. Yes we can. Philipp Maderthaner, seit Kurzem Marketing- und Kommunikationschef der ÖVP unter ihrem neuen Obmann, Josef Pröll, ist tief beeindruckt.

Er schüttelt Gensemer die Hand und gibt ihm seine Visitenkarte. Wenn man so will, dann ist diese Szene der Ausgangspunkt für jene Bewegung, die Sebastian Kurz acht Jahre später zum Bundeskanzler machen soll. Für seinen Wahlkampf hat der ÖVP-Chef nämlich das Campaigning Bureau engagiert, eine Wiener Agentur, die Kampagnenmethoden aus den Vereinigten Staaten importiert und für Europa adaptiert hat. Gründer und Chef des Unternehmens ist ein gewisser Philipp Maderthaner.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.