Wohnbau. In Wien wird es eng: Die Grundstückpreise explodieren, die Kritik an manchen Vorschriften wächst. Um eine Wohnkrise zu verhindern, bedarf es Ideen, neuer Sichtweisen und der Überwindung ideologischer Scheuklappen.
Seit Jahren sind die Vorwürfe, die Opposition, Wohnbauexperten und Bauträger der Stadtregierung machen, die gleichen: In Wien würden viel zu wenige Wohnungen gebaut. Tatsächlich braucht es angesichts eines massiven Wachstums der Bevölkerung – durch Zuzug, aber auch durch mehr Kinder – weit mehr Wohnungen. Denn die Stadt wächst jährlich um fast 30.000 Menschen – spätestens im Jahr 2029 wird Wien die Zwei-Millionen-Marke knacken.
Die Wohnbauleistung hinkt dem Bedarf aber hinterher. Warum eigentlich? Warum geht es nicht schneller, was sind die Probleme? Das Haupthindernis, da sind sich alle Experten einig, sind die explodierenden Grundstückpreise in der Stadt. Für den geförderten Wohnbau – und um den geht es hier hauptsächlich – gibt es eine Preisobergrenze von 250 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche. Die tatsächlichen Grundpreise sind jedoch – selbst außerhalb des Gürtels – schon weit über der 1000-Euro-Marke und damit für geförderten Wohnbau viel zu hoch.