Die Europäische Kommission muss sich vorwerfen lassen, mit zweierlei Maß zu messen: Ungarn und Polen kritisiert sie wegen deren innenpolitischer Vorgänge, zur Krise in Spanien hingegen ist sie wortkarg. Darüber hinaus ist die Katalonienkrise eine Niederlage für die Regionalpolitik.
Brüssel. Anfang November 2014, kurz nach Antritt seines Amtes als Präsident der Europäischen Kommission, sprach Jean-Claude Juncker jene Worte, die ihn seither immer wieder einholen, wenn seine Behörde ihre rhetorisch hochgesteckten Ansprüche nicht in Taten umsetzt. Er wolle Präsident einer „politischen Kommission“ sein, erklärte er. „Ich bin keiner, der vor Premierministern erzittert.“