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Strolz im Silbersteinsumpf, Lunacek in der Populistenfalle

Kommentar TV-Duell Nummer eins des Abends: Matthias Strolz gegen Ulrike Lunacek.

Die Szene war einigermaßen aufgesetzt: Mit großem moralischem Gestus ermahnte Ulrike Lunacek Matthias Stolz, dass das nun aber wirklich nie wieder vorkommen dürfe. Dass die Neos Tal Silberstein für sich arbeiten lassen. Als ob Strolz das vorgehabt hätte. Aber Lunacek nützte eben die offene Flanke des Kontrahenten aus: Denn Silberstein hatte nicht nur 2015 für die Wiener Neos gearbeitet, sondern es arbeiteten, wie sich mittlerweile herausgestellt hat, nun auch mehrere Ex-Neos im Kampagnenteam von Silberstein für die SPÖ. Wobei bei manchen nicht so ganz klar ist, wie Ex sie waren. Peter Puller, eine der zentralen Figuren der Facebook-Affäre, hatte bis zuletzt noch einen Vertrag mit den Wiener Neos.

Die Rache von Strolz folgte umgehend: Er stellte Lunacek und ihre Grünen ins (unternehmerfeindliche) Populisten-Eck. Lunacek war einigermaßen überrascht, schließlich denken Grüne bei Populist eher an Donald Trump, Heinz-Christian Strache und neuerdings an Sebastian Kurz. So hatte sie, am falschen Fuß erwischt, auch einige Mühe, sich da wieder herauszuwinden.

Es folgte dann noch ein kleiner ideologischer Schlagabtausch, der mit den Schlagwörtern Eigenverantwortung versus Staat wahrscheinlich am besten umschrieben ist. Dazu passte auch Lunaceks Geschenk an Matthias Strolz: ein Buch von Joseph Stiglitz. 

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass man die Anzahl der TV-Duelle um die Hälfte reduzieren sollte.