Die Konzentration des radioaktiven Stoffes ist jedoch so gering, dass laut Umweltministerium "keine Auswirkungen auf Bevölkerung und Umwelt" zu befürchten sind. Die Herkunft ist noch unbekannt.
An mehreren Messstellen in Österreich hat die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) in der Luft geringe Mengen an Ruthenium-106 nachgewiesen. Das teilte das Umweltministerium am Dienstagvormittag mit. Die Konzentration des radioaktiven Stoffs liege im sehr niedrigen Bereich von wenigen Millibecquerel pro Kubikmeter und sei radiologisch unbedenklich, sagte Minsiteriumssprecherin Magdalena Rauscher-Weber.
"Auswirkungen auf Bevölkerung und Umwelt sind auszuschließen, ebenso eine Erhöhung des Strahlungspegels, die im Strahlenfrühwarnsystem erkennbar wäre", hieß es aus dem Umweltministerium. Ruthenium-106 werde als Strahlenquelle vorwiegend in der Medizin verwendet.
Kraftwerk oder Kernwaffen als Ursache ausgeschlossen
Auch in anderen europäischen Ländern gebe es inzwischen ähnliche Messungen. Über die Herkunft des radioaktiven Stoffs könne derzeit noch keine Angabe gemacht werden. Da ausschließlich Ruthenium-106 nachgewiesen werden konnte, sei als Ursache eine Freisetzung aus einem Kernkraftwerk oder eine Kernwaffenexplosion auszuschließen. Denkbar sei eine Freisetzung aus einem medizinischen Labor, sagte Rauscher-Weber.
Die Konzentration sei so gering, dass sie bei normalen Messungen nicht aufscheint. Deshalb gibt es auch keine Messungen über das Strahlenfrühwarnsystem. Der Nachweis erfolge über die permanenten Langzeitmessungen, die von der Ages durchführt werden. Dabei werden die Messungen von mehreren Tagen ausgewertet. Es handelt sich um so geringe Mengen, dass der Nachweis nur durch diese Kumulation möglich ist.
(APA)