USA: Verteidigungsminister Mattis für diplomatische Bemühungen im Atomstreit mit Nordkorea

Pentagon-Chef Jim Mattis stärkte dem US-Außenminister Rex Tillerson im Streit mit Präsident Donald Trump den Rücken: Wie Tillerson sei er, Mattis, für eine diplomatische Lösung des Konflikts mit Nordkorea.

Im Ringen um die richtige Nordkorea-Strategie zwischen US-Präsident Donald Trump und Außenminister Rex Tillerson hat Pentagon-Chef Jim Mattis dem Außenminister den Rücken gestärkt und sich für eine diplomatische Lösung ausgesprochen. "Das Verteidigungsministerium unterstützt Minister Tillersons Bemühungen, eine diplomatische Lösung zu finden, voll und ganz", sagte der Verteidigungsminister am Dienstag in Washington. Sein Ministerium konzentriere sich aber "auf die Verteidigung der USA und unserer Verbündeten".

Tillerson hatte am Wochenende bei einem Besuch in Peking erneut deutlich gemacht, dass er auf Gespräche mit Nordkorea setzt. Es gebe "Kommunikationskanäle nach Pjöngjang", sagte er. Allerdings räumte eine Sprecherin seines Ministeriums später ein, es gebe bisher keinen Hinweis darauf, dass Pjöngjang gesprächsbereit sei.

Trump: Außenminister solle seine Kräfte sparen

US-Präsident Donald Trump fuhr seinem Außenminister daraufhin in die Parade. Tillerson "verschwendet seine Zeit, zu versuchen, mit dem kleinen Raketenmann zu verhandeln", schrieb Trump am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit Blick auf Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un. Tillerson - "unser wunderbarer Außenminister" - solle seine Kräfte sparen.

Mattis verteidigte am Dienstag außerdem das internationale Atomabkommen mit dem Iran. Als ein US-Senator zu einer eindeutigen Antwort auf die Frage aufforderte, ob ein Festhalten an dem Abkommen derzeit im nationalen Interesse der USA liege, sagte Mattis: "Ja, Senator, das denke ich."

Trump hat das 2015 geschlossene Atomabkommen mit Teheran immer wieder in Frage gestellt. Zuletzt hatte er Ende September nach einem Raketentest der Iraner erklärt: "Wir haben kein gutes Abkommen!".

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Der frühere nordkoreanische Vize-Botschafter in London, Thae Yong Ho
Außenpolitik

Ranghoher nordkoreanischer Überläufer hofft auf Volksaufstand

Die Propaganda in dem isolierten Staat werde langsam zurückgedrängt, sagt der frühere nordkoreanische Vize-Botschafter in London, Thae Yong Ho.
Außenpolitik

Nordkorea: Dutzende Tote bei Tunneleinsturz nach Atomtest

Nach dem jüngsten Atomtest in Nordkorea habe ein Tunneleinsturz womöglich 200 Menschen das Leben gekostet, berichten japanische Medien.
Außenpolitik

Produziert Nordkorea Algen, um Sanktionen zu umgehen?

Die Anlagen zur Algenproduktion des Regimes werden immer professioneller. Durch internationale Strafmaßnahmen unter Druck könnte Pjöngjang auf innovative Versorgungswege setzen.
Außenpolitik

Ex-US-Präsident Carter will im Nordkorea-Konflikt vermitteln

Der 93-Jährige hält es für möglich, dass Pjöngjang zu einem Erstschlag greifen könnte. Carter hatte auch 1994 schon einmal im Konflikt vermittelt.
Außenpolitik

CIA: Nordkorea "wenige Monate" vor Nuklearattacke auf USA

Pjöngjang könnte schon bald für einen atomaren Angriff auf die USA bereit sein, warnt CIA-Chef Mike Pompeo. Immer mehr US-Bürger fürchten Krieg mit dem Regime.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.