"Redet oder tretet zurück!" - Mit mehreren Großkundgebungen demonstrieren die Spanier für einen Dialog in der Katalonien-Frage.
Mit mehreren Großkundgebungen haben Zehntausende Spanier in den großen Städten des Landes am Samstag für einen Dialog in der Katalonien-Frage demonstriert. Unter dem Motto "Hablamos?" (Reden wir?) versammelten sich die Demonstranten vor den Rathäusern, etwa in Madrid und Barcelona. Die meisten waren ganz in Weiß gekleidet und trugen weiße Schriftbänder und Luftballons.
Immer wieder brandeten Sprechchöre auf: "Wir wollen, dass geredet wird", hieß es da. Mit Blick auf Ministerpräsident Mariano Rajoy und den Chef der katalanischen Regionalregierung, Carles Puigdemont, riefen die Menschen: "Redet oder tretet zurück!"

In Madrid fand wenige Hundert Meter vom Rathaus entfernt eine zweite Demonstration statt. Tausende Menschen protestierten hier gegen die Trennungspläne der wirtschaftsstarken Region. Die zentrale Plaza Colon hatte sich in ein Meer aus spanischen Nationalflaggen verwandelt. "Ich bin Spanier!", skandierten die Leute. "Katalonien darf sich nicht abspalten, wir sind für die Einheit Spaniens", sagte die Madrilenin Olga der Deutschen Presse-Agentur.
Die Fronten zwischen beiden Seiten sind seit einem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober verhärtet. Dabei hatte sich eine deutliche Mehrheit der Wähler für die Abspaltung der Region ausgesprochen. Allerdings waren nur 43 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen gegangen. Rajoy lehnt jeden Dialog mit Barcelona ab.
(APA/dpa)