"Österreich" profitierte bisher am meisten von politischer Werbung

Bei dieser Aufstellung sind allerdings Werbung auf Facebook und Google nicht einberechnet.
Bei dieser Aufstellung sind allerdings Werbung auf Facebook und Google nicht einberechnet.(c) APA
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Die SPÖ wirbt mehr im Fernsehen, Radio und Internet. Bei ÖVP und FPÖ spielt Printwerbung dagegen weiter die größere Rolle. Die Zeitung "Österreich" profitierte bisher am meisten.

Die Parlamentsparteien haben in den Wahlkampfmonaten August bis Oktober bisher Werbung für rund zehn Millionen Euro geschaltet. Allerdings liegen für September und Oktober noch nicht alle Daten vor. Die Marktforscher von Focus Media Research schätzen, dass noch drei bis fünf Millionen Euro dazu kommen.

Werbung auf Facebook und Google nicht einberechnet

Mit den Werbeausgaben vor der letzten Nationalratswahl 2013 seien die Ausgaben dieses Mal nicht vergleichbar, warb doch das Team Stronach damals alleine um mehr als zehn Millionen Euro. Insgesamt summierten sich die Bruttowerbeausgaben 2013 aller Parteien auf fast 32 Millionen Euro. Bei den Bruttowerbewerten misst Focus Research die geschalteten Werbungen nach Listenpreisen, etwaige Rabatte sind nicht berücksichtigt. Auch Werbung auf Facebook, Google und Youtube fehlt.

Am Schluss wird noch einmal sehr viel ausgegeben

"Was man sieht, ist, dass an vorderster Stelle die ÖVP steht, gefolgt von der SPÖ und der FPÖ", sagte Ronald Luisser von Focus. Aus Erfahrung wisse man, dass die höchsten Werbeinvestitionen in den letzten zwei Wochen vor der Wahl getätigt werden, das können bis zu 50 Prozent des gesamten Werbevolumens sein. Luisser schätzt, dass SPÖ und Grüne heuer im Vergleich zu 2013 etwas weniger für klassische Werbung ausgeben, wogegen ÖVP, FPÖ und Neos ihre Werbevolumina von 2013 überschreiten werden.

Die SPÖ habe darüber hinaus ihren Werbemix umgestellt und werbe dieses Mal mehr in TV, Radio und Online und dafür weniger in Print und auf Plakaten. Bei ÖVP und FPÖ spielt Printwerbung dagegen weiterhin eine deutlich größere Rolle, rund 70 Prozent der Zeitungsinserate stammen von diesen beiden Parteien. Bei Grünen und NEOS ist das Plakat das Werbemedium Nummer eins.

Österreich profitierte am meisten

Unter den Printmedien war die Zeitung "Österreich" in den Wahlkampfmonaten bisher der größte Profiteur von politischer Werbung, dicht gefolgt von der "Kronen Zeitung".

Im September ließ Bundeskanzler Christian Kern die Öffentlichkeit via Facebook und Twitter wissen, er mache „da nicht mehr mit“, es gäbe „keine Interviews und TV-Diskussionen mehr und natürlich keine Inserate“ für „Österreich“, da die Tageszeitung eine Kampagne gegen ihn führe. Viel wurde seither darüber diskutiert, ob diese öffentliche Boykotterklärung richtig, sogar längst fällig oder falsch, weil scheinheilig gewesen sei. 

(APA/Red.)

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