Die Straßenbahn fuhr auf der Prager Straße mit 55 km/h in die Kurve, die normal mit etwa 25 km/h angefahren wird. Vor dem Unfall wurde keinerlei Bremsmanöver eingeleitet.
Eine Garnitur der Straßenbahnlinie 26 ist am Sonntag in Wien-Floridsdorf entgleist. In einer Kurve im Kreuzungsbereich Prager Straße/Rußbergstraße sprang der Zug aus den Schienen, fuhr geradeaus weiter und kam erst unmittelbar vor der Verkaufshalle eines Autohauses zum Stehen. Die Lenkerin des "26ers" erlitt dabei laut Polizei eine Wirbelsäulenverletzung sowie einen Knochenbruch, vier Passagiere wurden leicht verletzt
Der Unfall trug sich gegen 10.30 Uhr zu. Die Straßenbahngarnitur war mit etwa 55 km/h stadtauswärts unterwegs. Die Kurve werde normalerweise mit maximal 20 bis 25 km/h befahren, so die Wiener Linien: "Wegen dieser überhöhten Geschwindigkeit entgleiste der Zug". Die Auswertung des Fahrtenschreibers hat ergeben, dass vor dem Unfall keinerlei Bremsmanöver eingeleitet worden sind.
Die Fahrerin der Straßenbahn konnte sich in einer ersten Befragung an den genauen Hergang des Unfalls nicht erinnern, sie steht noch unter Schock. Bei ihr wurde ein Alkoholtest durchgeführt, dieser ergab jedenfalls 0,0 Promille. Die genaue Ursache für die Entgleisung steht noch nicht fest. Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen in den nächsten Tagen und Wochen endgültig Klarheit bringen.
Die Straßenbahngarnitur fuhr auf dem Straßenasphalt rund 30 Meter weiter, rammte eine Ampelanlage und den Pfeiler einer öffentlichen Uhr, bis sie kurz vor der Auslagenscheibe eines Autohauses zum Stillstand kam.
(APA/Red.)
