EU-Finanzminister berieten Varianten für Digitalfirmen.
Luxemburg. Um künftig Digitalunternehmen konsequenter zu besteuern, zeichnen sich in der EU mehrere Lösungsoptionen ab. Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) trat bei einem Treffen der EU-Finanzminister am Dienstag dafür ein, dass in einer dreijährigen Übergangsphase ein Aufschlag von sechs Prozent auf die Umsatzsteuer von digitalen Unternehmen eingeführt wird.
Konkret geht es darum, wie die Gewinne durch elektronische Dienstleistungen, die in Europa entstanden sind, auch dort versteuert werden und nicht in einem außerhalb der EU befindlichen Drittstaat. Neben einer Zwischenlösung hatte zuletzt der estnische Ratsvorsitz eine Art „Klick-Steuer“ vorgeschlagen. Dabei soll mittels Zugriffszahlen – was kostet ein Klick den Konzern – eine entsprechende Kostenrechnung erstellt werden, und das jeweilige Land soll dann den Gewinn solcher Klicks entsprechend dem Klick-Anteil erhalten.
Die Körperschaftsteuer könnte in allen Ländern, in denen Betriebe tätig sind, kumuliert und entsprechend der Wertschöpfung aufgeteilt werden. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.10.2017)