Flugzeug-Terror: London will "so schnell wie möglich" Nacktscanner

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London will "so schnell wie möglich" Nacktscanner(c) AP (Elaine Thompson)
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Die britische Regierung erwägt nach dem Anschlags-Versuch auf ein US-Flugzeug, Nacktscanner auf Flughäfen einzusetzen. Auch in Deutschland ist die Diskussion entbrannt.

Die britische Regierung erwägt nach dem Anschlagsversuch auf ein US-Flugzeug, "so schnell wie möglich" Nacktscanner bei den Kontrollen an Flughäfen einzusetzen. Die Geräte seien zwar sehr kostspielig, sagte Innenminister Alan Johnson am Montag in einem Interview mit dem Hörfunksender BBC Four. Großbritannien wolle aber "führend in dieser Technologie" sein. Es gelte zugleich, das richtige Gleichgewicht zu finden zwischen dem vorrangigen Schutz der Bevölkerung und deren Interesse, weiter ein normales Leben zu führen.

Am Freitag hatte der 23-jährige Nigerianer Umar Faruk Abdulmutallab laut Anklageschrift versucht, einen in Amsterdam gestarteten Airbus beim Landeanflug auf Detroit mit Hilfe des hochexplosiven Sprengstoffs PETN in die Luft zu sprengen. Dabei setzte er seine Kleidung in Brand und wurde anschließend von Passagieren überwältigt.

In Deutschland verwies der Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), auf Nacktscanner, die flüssige oder feste Sprengstoffe erkennen könnten, ohne dabei die Intimsphäre der Passagiere zu verletzen. Mit diesen Scannern könnten 2010 die ersten Probeläufe gemacht werden, sagte Bosbach der "Berliner Zeitung" vom Montag. Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), bezeichnete dagegen gegenüber dem Blatt Nacktscanner als Verstoß gegen die Menschenwürde. Er forderte stattdessen eine bessere personelle Ausstattung der Polizei bei den Sicherheitskontrollen an Flughäfen.

(Ag.)

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