Silberstein-Mitarbeiter Puller bittet zum Lügendetektor-Test

Peter Puller
Peter PullerAPA/HELMUT FOHRINGER
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Peter Puller lud Medienvertreter dazu ein, ihm bei einem Lügendetektortest über die Schulter zu sehen. So will er beweisen, dass ihm der Sprecher von ÖVP-Chef Sebastian Kurz 100.000 Euro für Informationen über die SPÖ geboten hat.

Peter Puller, Mitarbeiter des umstrittenen (Ex-)Beraters der SPÖ, Tal Silberstein, hält an seiner Version, wonach er vom Sprecher von ÖVP-Obmann Sebastian Kurz, Gerald Fleischmann, 100.000 Euro angeboten bekommen habe, fest. Wie Puller gegenüber der "Presse" erklärt hatte, hätte er das Geld erhalten sollen, wenn er die Seiten wechsle und die Volkspartei mit Informationen über den roten Wahlkampf versorge. Er habe das Angebot aber ausgeschlagen. Fleischmann hatte darauf mit der Veröffentlichung eines Gedächtnisprotokolls reagiert, wonach er Puller nie Geld geboten habe.

Nun legt Puller in der Angelegenheit wieder nach. Wie der "Standard" am Mittwoch berichtet, wurde das Blatt gemeinsam mit dem Fernsehsender Puls4 zu einem Lügendetektor-Test in ein Hotel im dritten Wiener Bezirk eingeladen.

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"Bei dem Test sitzt Puller in einem abgedunkelten Raum, neben ihm ein adrett gekleideter Herr, der seinen Namen nicht nennen will. Nur so viel: Er sei Polygraph Examiner (Lügendetektortester) aus Deutschland, mitgebracht hat er seinen Lügendetektor", heißt es in dem "Standard"-Bericht. Das Gerät soll demnach Pullers Puls, Hautwiderstand, Körpertemperatur und Atmung messen, während dieser seine Version der Geschehnisse schildert. Zudem müsse er sich auf ein Luftkissen setzen, das "Bewegungen im unteren Bereich" – gemeint sind Manipulationsversuche – darstellen soll.

Gefragt wurde dann unter anderem nach einem Treffen am 17. Juli 2017, wo es zu dem angeblichen Geldangebot gekommen sein soll. Puller antwortet mit "Ja". Der Lügendetektor gab ihm recht, heißt es in dem Bericht.

Die ÖVP hat angekündigt, Puller auf Unterlassung, Widerruf, Kreditschädigung und üble Nachrede zu klagen. Laut "Standard" soll Puller bereits eine erste Zeugenladung erhalten haben. Vor Gericht wird dem Test übrigens keine Beweiskraft eingeräumt.

Puls4-Infochefin Corinna Milborn informiert indes auf Twitter (siehe unten) darüber, dass ihr Sender entschieden habe, "den Lügendetektortest von Puller heute nicht zu bringen". Das sei jedoch nicht als Kritik am "Standard"-Artikel zu verstehen.

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>> Bericht im "Standard"

(Red.)

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