Feuer ist "schneller als die Feuerwehrmänner laufen können"

Die Feuerwehr kämpft derzeit gegen 22 Waldbrände.
Die Feuerwehr kämpft derzeit gegen 22 Waldbrände.(c) AFP
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In Kalifornien kämpft die erschöpfte Feuerwehr derzeit gegen die Auswirkungen von fünf Jahren Dürre. Man zählt derzeit 23 Tote, aber es dürften mehr werden.

Tausende Feuerwehrmänner kämpfen gegen das Feuer, sie sind übermüdet und erschöpft. Trotz ihres Einsatzes breiten sich die Brände in Nordkalifornien aber immer stärker aus. Mindestens 23 Menschen sind bereits ums Leben gekommen. Es werden noch Hunderte Menschen vermisst, die Opferzahl dürfte also weiter steigen. Damit gehören die derzeitigen Brände zu den tödlichsten in der Geschichte Kaliforniens, sagte der Leiter der kalifornischen Wald- und Feuerschutzbehörde (Cal Fire), Ken Pimlott. "Das Feuer verbreite sich schneller als die Feuerwehrmänner laufen können". 

Die Feuerwehr werde noch lange gegen die Waldbrände zu kämpfen haben, so Pimlott weiter. "Wir haben immer noch die Auswirkungen von fünf Jahren Dürre". Die ausgedörrten Pflanzen seien im wahrsten Sinne des Wortes "explosiv".

Mehr als 8.000 Feuerwehrleute kämpften in der Region nördlich der Metropole San Francisco gegen zahlreiche große Buschbrände. 
Bereits knapp 69.000 Hektar Land wurden zerstört. 25.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, mehr als 3.500 Wohnhäuser und Unternehmen wurden durch die Feuer zerstört. Allein im Bezirk Sonoma wurden noch Hunderte Menschen vermisst. Viele Gebiete sind ohne Strom und Telefonnetz, was das Auffinden von Angehörigen schwierig macht.

Großteil der Feuer von Menschen verursacht

In der Stadt Santa Rosa gab es gestern eine Ausgangssperre, um Plünderungen zu verhindern. Oktober ist nach Angaben der kalifornischen Behörden traditionell der Monat mit den meisten Bränden. Für Mittwoch wurden weitere Winde vorhergesagt, die mit starken Böen die Brände anfachen können. Die Brandbekämpfer hoffen, bei niedrigeren Temperaturen besser voranzukommen. Pimlott sagte laut "Washington Post", dass 95 Prozent aller Feuer in Kalifornien - vorsätzlich oder fahrlässig - von Menschen verursacht würden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Blitze große Flächenbrände auslösten, sei sehr gering.

Der Rauch aus den Feuergebieten hat sich in weiten Teilen Kaliforniens ausgebreitet. Im knapp 90 Kilometer entfernten San Francisco wurden am Mittwoch wegen schlechter Sicht Dutzende Flüge gestrichen. In vielen Regionen warnten die Behörden vor einer gesundheitsschädlichen Luftbelastung für anfällige Menschen.

(APA/AFP/Red.)

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