Im Tauziehen um einen Kollektivvertrag für die Beschäftigten der Lufthansa-Billigtochter Eurowings in Österreich kommt es nun zum Stillstand.
Die Gewerkschaft hat die seit langem laufenden Verhandlungen um einen Kollektivvertrag für die Beschäftigten der Lufthansa-Billigtochter Eurowings in Österreich unterbrochen. "Wann es weitergeht, ist nicht absehbar", teilte Johannes Schwarcz von der Gewerkschaft vida am Donnerstag mit. Die angebotenen Bedingungen seien "eine Bruchlandung erster Klasse".
Konkret geht es hierzulande um rund 300 Beschäftigte. Die Arbeitnehmervertreter kritisieren vor allem die Lohnschere zwischen deutschen und österreichischen Beschäftigten, laut vida gebe es sowohl bei Piloten als auch Flugbegleitern Gehaltsunterschiede von circa 30 Prozent. "Es kann doch nicht sein, dass ein Österreicher, der in München stationiert ist, substanziell weniger bekommt als ein deutscher Kollege, der den gleichen Job, im gleichen Flugzeug, bei der gleichen Firma, am gleichen Ort macht", so Schwarcz und wirft dem Unternehmen vor, auch bei bereits erzielten Einigungen einen Rückzieher zu machen.
Der zuständige Eurowings-Betriebsrat in Österreich ist mittlerweile zurückgetreten, sagte Schwarcz zur APA. Die Gewerkschaft werde für die Belegschaft da sein und bemühe sich, so schnell wie möglich wieder einen Betriebsrat aufzubauen. Eurowings-Mitarbeiter sollen ab nächster Woche über die aktuelle Situation informiert werden. Schwarcz wünscht sich auch ein stärkeres Engagement der Wirtschaftskammer und kritisiert, dass wichtige Entscheidungen nach Deutschland delegiert würden. "Ich fordere Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl auf, die Kompetenzen wieder nach Österreich zu holen und für eine faire Branchenlösung in der Airline-Welt zu sorgen."
(APA)