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NR-WAHL: WAHLFEIER FP� - STRACHE / HOFER
Europa

Rechtspopulisten legen in Europa zu

Von Ungarn bis Frankreich, von Italien bis Großbritannien: Rechtspopulisten konnten bei den jüngsten Wahlen mit Parolen gegen Einwanderung, Europa und den Islam Erfolge verbuchen.
16.10.2017 um 10:39
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Hauptbild • NR-WAHL: WAHLFEIER FP� - STRACHE / HOFER • (c) APA/HANS KLAUS TECHT (HANS KLAUS TECHT)

Die FPÖ hat laut dem vorläufigen Endergebnis bei der Nationalratswahl in Österreich das beste Ergebnis seit fast 20 Jahren erzielt und nun gute Chancen auf eine Regierungsbeteiligung. In einer Reihe europäischer Länder haben Rechtspopulisten in den vergangen Jahren mit Stimmungsmache gegen Einwanderung, Europa und den Islam Erfolge verbucht. Ein Überblick.

(Bild: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, Gattin Philippa und Vize-Parteichef Norbert Hofer bei der Wahlfeier der FPÖ)

APA/HANS KLAUS TECHT
BP-WAHL: PULS 4-DISKUSSION 'WER WIRD PRAeSIDENT-DAS DUELL' VAN DER BELLEN/HOFER
Österreich

Die FPÖ von Heinz-Christian Strache erreichte bei der Wahl gemäß den Hochrechnungen rund 26 Prozent der Stimmen und damit fast ihr bestes Ergebnis von 1999, als sie unter dem damaligen Parteichef Jörg Haider auf 26,8 Prozent kam. Wahlsiegerin war die konservative ÖVP von Außenminister Sebastian Kurz, der sich offen zeigt für eine Koalition mit den Rechtspopulisten.

Bereits bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr hatte die FPÖ kurz vor einem Triumph gestanden: Bei der Stichwahl am 22. Mai landete der Grüne Alexander Van der Bellen nur mit hauchdünnem Vorsprung vor FPÖ-Kandidat Norbert Hofer. Nachdem die Wahl wegen Unregelmäßigkeiten annulliert wurde, unterlag Hofer bei der Wiederholung im Dezember mit 46 Prozent deutlich.

APA/HERBERT PFARRHOFER
DEU Deutschland Germany Berlin 25 09 2017 Die AfD Vorsitzende Dr Frauke Petry Alternative fuer
Deutschland

Bei der Bundestagswahl am 24. September erzielte die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) einen Triumph: Sie gewann 94 Sitze und zog als drittstärkste Kraft in den Bundestag ein. Die ehemalige AfD-Vorsitzende Frauke Petry (Bild) und der Abgeordnete Mario Mieruch verließen die Fraktion aber.

imago/Jens Jeske
FRANCE-POLITICS-TERRORISM-LAW
Frankreich

Die rechtspopulistische Front National (FN) erlebte im Wahljahr 2017 erst einen fulminanten Aufstieg und dann einen tiefen Fall. Bei der Präsidentschaftswahl im Frühjahr zog Parteichefin Marine Le Pen mit einem Rekordergebnis für die Front National in die Stichwahl ein. Dort unterlag die EU-Gegnerin dem sozialliberalen Pro-Europäer Emmanuel Macron aber deutlich und kam auf 34 Prozent.

Auch die folgende Wahl zur Nationalversammlung im Juni verlief schlecht für die Front National: Die Rechtspopulisten gewannen lediglich acht Abgeordnetenmandate. Seit den Wahlschlappen ist die FN mit Führungsstreitigkeiten beschäftigt und als Oppositionskraft kaum in Erscheinung getreten.

APA/AFP/JACQUES DEMARTHON
Dutch far-right Freedom Party leader Wilders cuts a star from the European Union flag during a demonstration in Brussels
Niederlande

Umfragen sahen ihn zwischenzeitlich vorne, am Ende reichte es aber nur für Platz zwei: Bei der Parlamentswahl in den Niederlanden im März bekam der Rechtspopulist Geert Wilders einen Dämpfer. Die Freiheitspartei (PVV) des Islam-Gegners landete mit deutlichem Abstand hinter der rechtsliberalen Partei VVD von Ministerpräsident Mark Rutte. Gleichwohl gewannen die Rechtspopulisten im Vergleich zur Wahl 2012 fünf Sitze hinzu und rückten von der dritten zur zweiten Kraft auf. An der kürzlich gebildeten Regierungskoalition aus vier Parteien ist die PVV nicht beteiligt.

REUTERS
BRITAIN-POLITICS
Großbritannien

Das Brexit-Votum der Briten im Juni 2016 war ein Triumph für die europafeindliche UKIP-Partei. Bei der Parlamentswahl im Juni erlitt UKIP aber eine krachende Niederlage: Die Partei, die 2015 noch auf knapp 13 Prozent gekommen war, verlor mehr als zehn Prozentpunkte und ihren einzigen Sitz im Unterhaus.

(Bild: Henry Bolton)

APA/AFP/BEN STANSALL
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Italien

Die fremdenfeindliche Lega Nord warb Ende vergangenen Jahres mit Erfolg für ein "Nein" beim Referendum über eine Verfassungsreform, das zum Rücktritt von Ministerpräsident Matteo Renzi (Bild) führte. Bei den Kommunalwahlen im Juni konnte die Anti-Einwanderungs-Partei Erfolge verbuchen.

APA/AFP/STEPHANE DE SAKUTIN
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Polen und Ungarn

In Polen und Ungarn haben sich Nationalkonservative oder Rechtspopulisten etabliert. So gilt Ungarns Regierungschef Viktor Orban (Bild) mit seinem harten Kurs in der Flüchtlingspolitik als eine Führungsfigur dieses Lagers. Mit dem Chef der rechtsnationalen Regierungspartei PiS in Polen, Jaroslaw Kaczynski, arbeitet er eng auch gegen Brüssel zusammen.

APA/AFP/VLADIMIR SIMICEK

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