Iran: Polizei soll Demonstranten überfahren haben

CNN-Video: Polizeiauto rast in die Menge
CNN-Video: Polizeiauto rast in die MengeScreenshot (cnn.com)
  • Drucken

Drei Tage nach den blutigen Protesten im Iran hat der US-Sender CNN ein Video ausgestrahlt, das zeigt, wie ein Polizeiauto in die Menge rast und mindestens eine Person überfährt.

Drei Tage nach der neuerlichen, blutigen Zerschlagung der Proteste im Iran hat der US-Nachrichtensender CNN ein Video ausgestrahlt, das die Brutalität der Polizei zeigen soll. Auf dem verwackelten Video ist zu sehen, wie ein grünweißer Geländewagen der Polizei in eine Menge hineinrast und unter dem Schreien der Menschen einen Demonstranten überfährt.

Die Bilder, die im Internet verbreitet wurden, sollen am Sonntag aufgenommen worden sein, als Zehntausende gegen das Regime von Präsident Mahmoud Ahmadinejad demonstrierten. Der Sender verwies darauf, dass die Echtheit der Aufnahmen nicht zu überprüfen sei.

Für den heutigen Mittwoch sind in Teheran Massenproteste der regimetreuen Ahmadinejad-Anhänger angekündigt. Sie fordern ein hartes Vorgehen gegen die Demonstranten vom Wochenende und die Festnahme führender Oppositionspolitiker, die sie für die sie für die Ausschreitungen verantwortlich machen.

Ein führender Ayatollah forderte am Dienstag sogar die Todesstrafe für Oppositionsführer. Sie seien "Feinde Gottes" und das Gesetz sei bei deren Bestrafung "eindeutig", sagte Ayatollah Abbas Vaez-Tabasi. Das Parlament hatte zuvor bereits die "Höchststrafe" für Demonstranten verlangt.

Am Sonntag waren bei den schwersten Ausschreitungen seit der umstrittenen Wiederwahl von Präsident Mahmoud Ahmadinejad mindestens acht Meschen getötet worden. Oppositionelle Webseiten berichteten von mehr als 15 Toten.

(Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Archivbild: Regierungskritische Proteste im Iran
Außenpolitik

Iran: Fünf Oppositionelle sollen vor Revolutionsgericht

Wegen ihrer Beteiligung an regierungskritischen Protesten sollen fünf Oppositionelle im Iran vor Gericht gestellt werden. Ihnen drohen hohe Strafen, bis hin zur Todesstrafe.
Iran verbietet Kontakt zu 60 westlichen Organisationen
Außenpolitik

Iran verbietet Kontakt zu 60 westlichen Organisationen

Die iranische Führung hat ihren Bürgern den Kontakt zu 60 westlichen Organisationen und die Nutzung vieler Medien verboten. Darunter ist neben oppositionellen Webseiten auch etwa die britische BBC.
Außenpolitik

Iran: Moussavi sucht Ausgleich mit dem Regime

Der Oppositionsführer macht der iranischen Führung ein Angebot, um die Islamische Republik zu retten. Moussavis Reformvorschläge sparen Kernbereiche der Islamischen Republik aus.
Außenpolitik

Das iranische Regime kämpft um sein Überleben

Spätestens seit den Protesten am Ashura-Tag hat die Führung richtig Angst. Drohungen richten sich mal gegen die Führer der Oppositionsbewegung, mal gegen einfache Unterstützer.
Außenpolitik

Der furchtlose Überzeugungstäter

Mehdi Karrubi (72) greift Irans Regierung an wie kein anderer Oppositioneller.Lange hat Karrubi im Schatten von Präsidentschaftskandid at Mir Hussein Mussavi und Expräsident Mohammed Khatami gestanden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.