EU weitet Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea aus

AFP (JUNG YEON-JE)
  • Drucken

Die EU hat im Konflikt um Nordkoreas Atom-und Raketenprogramm weitere Sanktionen gegen das Land beschlossen.

Die EU-Außenminister billigten am Montag in Luxemburg ein vollständiges Verbot für Investitionen in Nordkorea sowie einen Ausfuhrstopp für Rohöl und verarbeitete Ölprodukte. Darüber hinaus beschränkten sie Überweisungen nach Nordkorea und entschieden, Arbeitserlaubnisse für nordkoreanische Staatsangehörige in den Mitgliedstaaten nicht mehr zu verlängern.

Die Sanktionen ergänzen Strafmaßnahmen, die über die UNO verhängt wurden. Nordkoreas Atom- und Raketentests seien eine "eklatante Missachtung" von Resolutionen des UN-Sicherheitsrats, erklärte der EU-Rat der Mitgliedstaaten. "Angesichts der ständigen Bedrohung von Frieden und Stabilität in der Welt" habe die EU weitere eigene Sanktion verhängt, um den Druck auf Pjöngjang zu erhöhen.

Die EU setzte am Montag auch drei weitere Personen und sechs Einrichtungen auf ihre Liste mit Einreise- und Vermögenssperren. Auf ihr finden sich nun insgesamt 41 Personen und zehn Einrichtungen.

Die Zahl nordkoreanischer Arbeiter in der EU wird auf mehrere hundert geschätzt. Die Höhe von privaten Überweisungen nach Nordkorea wurde durch den Beschluss nun von 15.000 auf 5000 Euro gesenkt. Es werde vermutet, "dass diese Gelder dazu genutzt werden, das widerrechtliche Nuklearprogramm des Landes und das widerrechtliche Programm des Landes für ballistische Flugkörper zu unterstützen", erklärte der EU-Rat.

Von dem Investitionsverbot sind nun alle Wirtschaftsbereiche betroffen. Bisher waren Investitionen lediglich in Industriebereiche untersagt, die mit atomarer und konventioneller Rüstung in Verbindung stehen, sowie in Betriebe der Rohstoffgewinnung, Aufbereitung, Chemieindustrie, Hüttenwesen, Metallbearbeitung sowie Luft- und Raumfahrt.

(Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Der frühere nordkoreanische Vize-Botschafter in London, Thae Yong Ho
Außenpolitik

Ranghoher nordkoreanischer Überläufer hofft auf Volksaufstand

Die Propaganda in dem isolierten Staat werde langsam zurückgedrängt, sagt der frühere nordkoreanische Vize-Botschafter in London, Thae Yong Ho.
Außenpolitik

Nordkorea: Dutzende Tote bei Tunneleinsturz nach Atomtest

Nach dem jüngsten Atomtest in Nordkorea habe ein Tunneleinsturz womöglich 200 Menschen das Leben gekostet, berichten japanische Medien.
Außenpolitik

Produziert Nordkorea Algen, um Sanktionen zu umgehen?

Die Anlagen zur Algenproduktion des Regimes werden immer professioneller. Durch internationale Strafmaßnahmen unter Druck könnte Pjöngjang auf innovative Versorgungswege setzen.
Außenpolitik

Ex-US-Präsident Carter will im Nordkorea-Konflikt vermitteln

Der 93-Jährige hält es für möglich, dass Pjöngjang zu einem Erstschlag greifen könnte. Carter hatte auch 1994 schon einmal im Konflikt vermittelt.
Außenpolitik

CIA: Nordkorea "wenige Monate" vor Nuklearattacke auf USA

Pjöngjang könnte schon bald für einen atomaren Angriff auf die USA bereit sein, warnt CIA-Chef Mike Pompeo. Immer mehr US-Bürger fürchten Krieg mit dem Regime.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.