Der Konflikt habe einen "sehr riskanten Punkt erreicht", warnt Pjöngjang. Es warnt die USA, weiter in seinen militärischen Einflussbereich vorzudringen.
Nordkoreas stellvertretender UN-Botschafter Kim In-ryong hat vor den Vereinten Nationen vor dem Ausbruch eines Atomkriegs gewarnt. Die Situation in Nordkorea habe einen "sehr riskanten Punkt erreicht", sagte Kim In-ryong am Montag (Ortszeit) vor dem Abrüstungsausschuss der UN. "Kein anderes Land auf der Welt hat für so eine lange Zeit eine solch extreme und direkte nukleare Bedrohung von den USA hinnehmen müssen", sagte er.
Nordkorea unterstütze die Bemühungen der Vereinten Nationen um eine nukleare Abrüstung auf der Welt. Aufgrund der aktuellen Bedrohung durch die Vereinigten Staaten sei für sein Land eine Unterzeichnung des internationalen Atomwaffensperrvertrags jedoch nicht möglich, so Kim In-ryong. Er drohte den USA zudem damit, dass sie bei einem weiteren Vordringen in den militärischen Einzugsbereich Nordkoreas mit einem Vergeltungsschlag zu rechnen hätten. Am Montag hatten die USA und Südkorea ein fünftägiges Militärmanöver vor der koreanischen Halbinsel gestartet.
USA offen für Gespräche
Aus Washington kamen nach der Drohung relativ versöhnliche Töne. US-Vizeaußenminister John J. Sullivan sagte am Dienstag in Tokio: "Letztendlich schließen wir natürlich die Möglichkeit direkter Gespräche nicht aus." Bislang sträubten sich die USA und deren Verbündeter Japan, sich mit Nordkorea an den Verhandlungstisch zu setzen, solange es sein Atomprogramm vorantreibt. "Wir konzentrieren uns auf die Diplomatie, um das von Nordkorea verursachte Problem zu lösen", sagte Sullivan.
Schon am Sonntag hatte US-Außenminister Rex Tillerson bekräftigt, dass die Vereinigten Staaten um eine diplomatische Lösung im Konflikt mit Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm bemüht seien: "Diese diplomatischen Bemühungen werden weitergehen, bis die erste Bombe fällt", sagte Tillerson dem Sender CNN.
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Cyber-Bankraub in Taiwan?
Der UN-Sicherheitsrat verhängte seit 2006 immer wieder Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea, weil es mit seinem Atomwaffen- und Raketenprogramm ständig die Auflagen der Weltorganisation verletzt. Dadurch wurde der Export des Landes und damit der Erwerb von Devisen stark eingeschränkt. Experten zufolge versucht Nordkorea fieberhaft, andere Möglichkeiten zu erschließen, um an harte Währung zu gelangen.
So steht nach Einschätzung von Internet-Sicherheitsexperten eine nordkoreanische Hackergruppe hinter einem Cyber-Bankraub in Taiwan. Es handle sich um die Gruppe "Lazarus", die auch für den 81-Millionen-Dollar-Diebstahl bei der Zentralbank von Bangladesch verantwortlich sei, sagte Adrian Nish von der britischen Cyber-Sicherheitsfirma BAE Systems am Montag. Es sei mit weiteren Angriffen zu rechnen. "Sie werden nicht einfach verschwinden. Sie haben die Mittel aufgebaut. Sie werden immer wieder zurückkehren", sagte Nish.
Der Angriff galt der taiwanischen Far Eastern International Bank. Hacker wollten um die 60 Millionen Dollar stehlen, bis auf 500.000 Dollar habe die Bank das Geld aber sicherstellen können. Nach früheren Angaben von BAE hatte Lazarus auch versucht, Geld von Banken in Mexiko und Polen zu stehlen, es gebe aber keine Anzeichen dafür, dass es gelungen sei. Nach dem Bankraub von Bangladesch im vergangenen Jahr haben die Geldhäuser sowie der Zahlungsdienstleister Swift ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärkt.
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