Alle Passagiere, die in die USA fliegen, müssen mit dem gründlichen Abtasten und zusätzlichen Gepäckkontrollen rechnen. Die USA weiten den Einsatz von Nacktscannern aus.
Zehn Tage nach dem vereitelten Flugzeuganschlag von Detroit weiten die USA den Einsatz von Nacktscannern aus. Ab Montag müssen alle Passagiere, die in die USA fliegen, mit dem Abscannen oder gründlichem Abtasten rechnen, erklärte die amerikanische Flugsicherheitsbehörde (TSA) am Sonntag. Darüber hinaus würden alle Personen, die aus bestimmten Staaten einreisen wollten oder diese für den Transit genutzt hätten, vor dem Abflug verschärft gescannt.
Wie die Behörde weiter bekanntgab, müssen sämtliche Passagiere aus dem Ausland mit zusätzlichen Gepäckkontrollen nach dem Zufallsprinzip rechnen. Für Reisende aus 14 terrorverdächtigen Ländern seien die Durchsuchungen des Handgepäcks obligatorisch. Die Regierung von US-Präsident Barack Obama habe darüber am Sonntag alle Fluglinien informiert, meldeten US-Medien.
Reisende aus Ländern "von besonderem Interesse" wie Nigeria, Jemen oder Pakistan müssten sich ohne Ausnahmen abtasten lassen, so die TSA. Ihr Gepäck werde inspiziert. Zu diesen Ländern zählen unter anderen auch Kuba, Iran, Sudan, Syrien, Afghanistan, Libyen und Somalia. Die komplette Liste ist bislang nicht veröffentlicht worden, Medienberichten zufolge sollen aber auch Algerien, der Irak, der Libanon und Saudi-Arabien auf der Liste stehen.
"Es handelt sich um Maßnahmen, die die Flugsicherheit bedeutend erhöhen", sagte ein TSA-Sprecher der Internet-Zeitung politico.com. "Die TSA wird die Maßnahmen regelmäßig überprüfen, um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten."
Neuer Vorschlag der EU-Kommission?
Die EU-Kommission hat zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen auf Flughäfen als notwendig bezeichnet und einen neuen Vorschlag für den Einsatz von Körperscannern in Aussicht gestellt. "Wir brauchen zusätzliche Maßnahmen und werden sehen, ob die Technologie sicher ist und im Einklang mit den europäischen Gesetzen steht", so eine Kommissionssprecherin in Brüssel. Derzeit werde die Situation geprüft. Bestätigt wurde seitens der Kommission, dass eine Arbeitsgruppe zum Thema Flughafensicherheit "in den nächsten Tagen" zusammen kommt.
(Ag.)