IWF-Chefin: "Werden getoastet, geröstet, gegrillt"

APA/AFP/FAYEZ NURELDINE
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Christine Lagarde warnt in einem dramatischen Appell vor den Folgen des Klimawandels - und sucht sich dafür eine symbolträchtige Bühne aus.

War es ein Seitenhieb auf den zweitgrößten Erdölproduzenten der Welt? "Wenn wir jetzt nichts gegen den Klimawandel unternehmen, werden wir in 50 Jahren getoastet, geröstet und gegrillt", warnte die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, am Dienstag auf einer Wirtschaftskonferenz in der saudischen Hauptstadt Riad.

Es seien schnelle Entscheidungen nötig, um die Energieversorgung umzustellen. Damit werde Erdöl bald wahrscheinlich ein "zweitrangiger Rohstoff" werden. Doch Saudiarabien, das seinen Wohlstand dem Export von Erdöl verdankt, habe das "gut verstanden", fügte sie hinzu. Das Königreich war einer der stärksten Kritiker des Pariser Klimavertrages, der 2015 von 195 Nationen ratifiziert wurde. Das Abkommen nimmt sich zum Ziel, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um die globale Erderwärmung zu verlangsamen.

Klimawandel und wachsende Ungleichheit seien zwei Kernthemen, die die Welt entweder in eine Utopie oder Dystopie verwandeln würden, meinte Lagarde. "Wenn wir diese zwei Probleme nicht angehen, werden wir uns von nun an auf 50 dunkle Jahre zu bewegen."

(red.)

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