Trotz der schwierigen Sicherheitslage empfängt die US-Botschaft in Jemens Hauptstadt Sanaa am Dienstag wieder Besucher. Die Vertretung war wegen Terror-Drohungen geschlossen worden.
Die Botschaft der USA im Jemen hat am Dienstag wieder ihre Pforten geöffnet, nachdem sie wegen Sicherheitsbedenken geschlossen worden war. Auf ihrer Internetseite teilte die diplomatische Vertretung in der Hauptstadt Sanaa mit, die Öffnung folge auf "mehrere anti-terroristische Einsätze der jemenitischen Sicherheitskräfte im Norden der Hauptstadt, bei denen zwei mutmaßliche Mitglieder der al-Qaida getötet wurden".
Die britische Botschaft blieb weiterhin geschlossen, andere Vertretungen ließen nur begrenzten Zugang zu. Die al-Qaida hatte die Verantwortung für den gescheiterten Anschlag auf ein US-Flugzeug zu Weihnachten übernommen und mehrfach Drohungen gegen westliche Einrichtungen im Jemen ausgesprochen. "Die Gefahr terroristischer Angriffe auf US-Einrichtungen bleibt erhöht", heißt es auf der Internetseite der US-Botschaft. Alle US-Bürger im Jemen sollten "wachsam bleiben und Sicherheitsvorkehrungen treffen".
Fünf "Terroristen" gefasst
Das jemenitische Innenministerium erklärte, innerhalb von zwei Tagen seien fünf "Terroristen" in der Hauptstadt Sanaa, der gleichnamigen Provinz und in Hodeida im Westen des Landes dingfest gemacht worden. Mutmaßliche Terroristen würden "rund um die Uhr überwacht und verfolgt, täglich werden von ihnen genutzte Verstecke ausgehoben".
Das Ministerium betonte, die jemenitischen Sicherheitskräfte seien voll und ganz in der Lage, die Sicherheit der ausländischen Vertretungen in Sanaa zu gewährleisten. "Alle Botschaften, diplomatischen Vertretungen und ausländischen Firmen sind in Sicherheit und nicht von Terroristen bedroht", hieß es in der Erklärung.
Clinton: Weltweite Bedrohung
Am Montag hatte US-Außenministerin Hillary Clinton gesagt, die Lage im Jemen stelle eine Bedrohung für die ganze Welt dar. Es müsse verhindert werden, dass al-Qaida das südarabische Land weiterhin als Basis für Terrorattacken nutzt. Dabei müsse die internationale Gemeinschaft die Regierung in Sanaa stärker als bisher unterstützen. "Die Instabilität im Jemen ist eine Bedrohung der regionalen Stabilität und sogar der globalen Stabilität", sagte Clinton am Montag in Washington.
FR und GB eröffnen Botschaften wieder
Nach den USA haben auch Großbritannien und Frankreich ihre Botschaften im Jemen wieder geöffnet. Allerdings bleibe die Konsularabteilung geschlossen, teilte die britische Botschaft am Mittwoch auf ihrer Website mit. Die diplomatische Vertretung war seit drei Tagen wegen einer Anschlagsdrohung des Terrornetzwerks Al-Qaida geschlossen gewesen, die französische Botschaft war zwei Tage lang zu.
(Ag.)