Hallstätter See und Wörthersee zeigen Extremereignisse.
Was vor Tausenden Jahren geschah, soll nun am Boden unserer Seen sichtbar werden. Sowohl im Hallstätter See als auch in Kärnten wird derzeit gemessen, wie sich die Erde vor langer Zeit bewegte. Wiener Forscher erkunden von Schiffen aus den Hallstätter Seeboden auf den Zentimeter genau mit Schallecholoten. Forscher der Uni Innsbruck sind derweil im Wörthersee aktiv, wo sie Bohrkerne aus dem Seeboden ziehen, die Einblick in Erdbeben, Muren und Hochwasser der Vergangenheit geben.
Messungen an Land sind oft von Menschen (Geröll abtragen, Straßenbau etc.) verfälscht, doch der Seeboden speichert Erdbewegungen ungestört. Fragen, die zu lösen sind: Kommen große Erdbeben regelmäßig vor? Erhöht der Rückgang der Vergletscherung ihre Häufigkeit? (APA/vers)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.10.2017)