Auch Ukraine ermittelt gegen Paul Manafort

REUTERS/James Lawler Duggan
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Trumps Ex-Berater arbeitete jahrelang für den ukrainischen Präsidenten Janukowitsch. Er soll knapp elf Millionen Euro aus einer "schwarzen Kasse" erhalten haben.

In der Ukraine wird weiter in zwei Verfahren gegen den amerikanischen Lobbyisten Paul Manafort wegen seiner Arbeit zu Zeiten des Präsidenten Viktor Janukowitsch ermittelt. Manafort war Wahlkampfmanager Donald Trumps bei der letzten US-Präsidentenwahl und steht in den USA unter Anklage wegen Finanzdelikten bei Osteuropageschäften.

Bei den ukrainischen Ermittlungen gehe es um Ausgaben des Justizministeriums sowie um einen Teil der schwarzen Buchhaltung der Partei der Regionen, zitierten örtliche Medien den Staatsanwalt Sergej Gorbatjuk am Dienstag. Das ukrainische Justizministerium soll 2013 unter Vermittlung Manaforts einer Anwaltskanzlei in New York umgerechnet knapp eine Million Dollar überwiesen haben. Die Kanzlei sollte eine juristische Rechtfertigung der Verurteilung der Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko zu sieben Jahren Haft ausarbeiten. Das Verfahren galt als politisch motiviert.

Der 68-jährige Politikberater Manafort arbeitete mehrere Jahre als Lobbyist für Janukowitsch und dessen Partei der Regionen. Nach Janukowitschs Sturz und Flucht nach Russland 2014 beriet er die Nachfolgepartei Oppositionsblock bis zu den Parlamentswahlen im Herbst 2014.

Im August 2016 gab es mehrere Veröffentlichungen, denen zufolge Manafort in seiner Ukrainezeit umgerechnet knapp elf Millionen Euro aus einer "schwarzen Kasse" erhalten haben soll. Das führte unter anderem zu seinem Rücktritt als Wahlkampfmanager Trumps. Nach Trumps Sieg bei der Präsidentenwahl relativierte das Nationale Antikorruptionsbüro der Ukraine die Vorwürfe.

(APA/dpa)

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