iPhone X seit Freitag erhältlich und schon wieder ausverkauft

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Am Freitag bringt Apple sein bisher teuerstes Smartphone in den Handel - in Österreich kostet es mindestens 1149 Euro. Der Konzern konnte seinen Gewinn im letzten Quartal auf knapp 11 Mrd. Dollar steigern.

Zehn Jahre nach dem ersten iPhone rechnet Apple angesichts seines Jubiläumsmodells mit einem glänzenden Weihnachtsgeschäft. Der Umsatz werde im laufenden Quartal zwischen 84 und 87 Milliarden Dollar liegen, kündigte der wertvollste Technologiekonzern der Welt am Donnerstag an. Am Freitag bringt Apple sein bisher teuerstes Smartphone in den Handel.

In Österreich kostet das iPhone X, das erstmals über eine Gesichtserkennung verfügt, mindestens 1149 Euro. Der Preis scheine Kunden kaum abzuschrecken, sagte Gartner-Analyst Brian Blau.

Finanzchef Luca Maestri erklärte, die Nachfrage nach dem Gerät sei sehr groß. Zuletzt hatte es immer wieder Berichte über Produktionsengpässe gegeben. Apple sei recht zufrieden damit, wie sich die Herstellung beim iPhone X entwickle, sagte Maestri. "Wo sich die Nachfrage- und Angebotskurve treffen, wissen wir nicht. Es gibt kein Vorgängerprodukt." Im vergangenen Weihnachtsgeschäft wurden mehr als 77 Millionen iPhones verkauft.

Großer Verkaufsansturm in China

Im nachbörslichen Handel zogen Apple-Aktien um 3,4 Prozent auf ein Rekordhoch an. Der Ausblick aufs Weihnachtsgeschäft wie auch das abgelaufene Quartal waren positiver als von Analysten erwartet. Der Konzern aus Kalifornien kommt zurzeit auf eine Marktbewertung von 868 Milliarden Dollar (747,50 Milliarden Euro) und stellt damit jeden an der Börse gehandelten Konzern in den Schatten. Analyst Daniel Ives vom Marktforschungsinstitut GBH Insights hält es für möglich, dass Apple bald die Marke von einer Billion Dollar knackt. Zum Vergleich: Smartphone-Marktführer Samsung Electronics ist an der Börse rund 350 Milliarden Dollar wert, der Google-Mutterkonzern Alphabet kommt auf knapp 720 Milliarden Dollar.

In China, dem weltgrößten Smartphone-Markt, ist das neue iPhone bereits auf großes Interesse gestoßen. Vor den Apple-Stores bildeten sich am Freitag schon Stunden vor der Geschäftsöffnung lange Schlangen. "Es ist typisch für Chinesen", sagte eine Verkäuferin im Laden im populären Einkaufszentrum Taikooli in Pekings Stadtviertel Sanlitun. "Sie müssen das iPhone am ersten Tag haben."

Vor dem Apple-Store boten Dutzende Schwarzhändler das bisher teuerste iPhone mit einem Aufschlag von 500 bis 1.000 Yuan, umgerechnet 65 bis 130 Euro, für Käufer an, die nicht warten wollten und nicht vorbestellt hatten. Einige Straßenhändler hatten den ersten Käufern die Geräte für eine Prämie von 300 bis 500 Yuan (38 bis 65 Euro) direkt abgekauft.

Apple wird von chinesischen Anbietern verdrängt

Auf der chinesischen Internetplattform Taobao wurden das iPhone X mit einem Aufschlag von 500 Yuan (65 Euro) angeboten. Die Schwarzmarktpreise seien niedriger als erwartet, hieß es in Foren. Das iPhone X mit dem großen Speicher kostet in China regulär 9.688 Yuan (1.255 Euro).

Nach dem Start des iPhone 8 hat Apple in China seine mehr als einjährige Talfahrt stoppen können. Im dritten Quartal wurden im Jahresvergleich mit elf Millionen Geräten 40 Prozent mehr verkauft. Preissenkungen könnten dazu beigetragen haben. In China liegt Apple nur noch auf Platz Fünf hinter einheimischen Herstellern wie Huawei, Oppo, Vivo und Xiaomi, die hochgerüstete Modelle günstig anbieten

Erstmals zwei neue iPhone-Modelle auf Markt

Apple bringt in diesem Jahr erstmals zwei neue iPhone-Modelle auf den Markt. Im September kam bereits das iPhone 8 in den Handel. Insgesamt verkaufte Apple im abgelaufenen Vierteljahr 46,7 Millionen der Geräte. Die Smartphones tragen mehr als die Hälfte zum Gesamtumsatz bei, der von Juli bis September um rund zwölf Prozent auf 52,6 Milliarden Dollar anzog. Laut Maestri gelang auch die Trendwende in China, wo der Umsatz zuletzt wieder kletterte. In Indien hätten sich die Erlöse verdoppelt.

Apple verkauft neben dem iPhone auch die Tablet-Reihe iPad, Mac-Rechner sowie die Watch-Computeruhren und bringt im Dezember den intelligenten Lautsprecher HomePod heraus. Die Erweiterung der Produktkategorien werde dazu führen, dass dort auch der Umsatz zulege, sagte Analyst Blau. Im abgelaufenen Quartal steigerte Apple seinen Gewinn um knapp 19 Prozent auf 10,71 Milliarden Dollar. Marktführer Samsung machte in seiner Handysparte zuletzt einen Gewinn von rund drei Milliarden Dollar.

(APA/Reuters/dpa)

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