Ein mutmaßlicher Doppelagent tötete in einer CIA-Basis in Afghanistan acht Menschen. Laut einem lokalen al-Qaida-Führer war der Anschlag Vergeltung für US-Raketenangriffe in Pakistan.
Der Selbstmordanschlag auf CIA-Agenten in Afghanistan war nach Darstellung des Terrornetzwerks al-Qaida ein "Racheakt" für Drohnenangriffe der USA im Nachbarland Pakistan. Der Attentäter habe bei US-Angriffen getötete "Märtyrer" rächen wollen, berichtet das auf die Auswertung islamistischer Websites spezialisierte IntelCenter in Washington. Der Anschlag "rächt den Tod von Baitullah Mehsud, Saleh al-Somali und Abu Laith al-Libi", heißt es demnach in der Erklärung des afghanischen al-Qaida-Chefs Mustafa Abu al-Yazid.
Hakimullah Mehsud, oberster Anführer der Taliban in Pakistan, war im August 2009 bei einem US-Raketenangriff im Grenzgebiet zu Afghanistan getötet worden. Erst am Mittwoch wurden durch US-Raketenangriffe auf einen mutmaßlichen Taliban-Stützpunkt im Nordwesten Pakistans wieder mindestens elf Menschen getötet. Beobachter gehen davon aus, dass allein in dieser Woche vier US-Drohnenangriffe geflogen wurden.
Doppelagent tötet acht Menschen
Ein mutmaßlicher jordanischer Doppelagent, von dem sich der US-Geheimdienst Informationen über al-Qaida erhofft hatte, sprengte sich am 30. Dezember in einem CIA-Posten in der afghanischen Provinz Khost in die Luft. Acht Menschen starben, darunter fünf Mitarbeiter des US-Geheimdiensts, zwei Angestellte der umstrittenen Sicherheitsfirma Xe Services, früher Blackwater, und der jordanische Verbindungsmann des Attentäters. Von der Basis Chapman sollen die Angriffe der unbemannten Drohnen auf Taliban-Verstecke gesteuert werden.
(Ag./Red.)