Der Dritte Nationalratspräsident plädiert in der Causa um den entmachteten katalanischen Regionalpräsidenten dafür, in Dialog zu treten.
Der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) plädiert laut der Tageszeitung "Österreich" dafür, den entmachtete katalanische Regionalpräsidenten Carles Puigdemont trotz EU-Haftbefehls nach Österreich einreisen zu lassen: "Ich glaube nicht, dass man ihm – wenn er nach Österreich kommen wollte – die Einreise verweigern sollte", sagte Hofer laut Vorausmeldung in der Sonntag-Ausgabe des Blattes.
"Man sollte aber in so einem Fall im engen Dialog sein, mit der spanischen Regierung", so Hofer weiter. Österreich sei ein neutrales Land. "Österreich hat nicht die Aufgabe, sich auf eine Seite zu stellen, sondern vermittelnd tätig zu sein." Er persönlich verstehe "beide Seiten: Dass Spanien sagt, wir können diesen wichtigen Landesteil nicht einfach ziehen lassen. Ich verstehe auch die Katalanen, die sagen, sie wollen frei sein". Wenig Verständnis habe er für die Polizeigewalt. "Die Bilder haben mich sehr verstört."
Die spanische Staatsanwaltschaft hatte gegen Puigdemont Anklage wegen Rebellion und Auflehnung gegen die Staatsgewalt sowie Unterschlagung öffentlicher Gelder erhoben. Puigdemont hatte sich kurz davor nach Belgien abgesetzt und eine Vorladung eines spanischen Gerichts missachtet. Die zuständige Richterin erließ deshalb am Freitagabend den Europäischen Haftbefehl.
(APA)