Seit dem vereitelten Anschlag von Detroit werden USA-Reisende aus 14 Staaten schärfer kontrolliert. Auf der Liste steht auch Kuba. "Anti-terroristische Paranoia", heißt es vonseiten der Insel.
Die kubanische Regierung hat dagegen protestiert, auf einer Liste mit Ländern geführt zu werden, deren Bürger bei einer Reise in die USA besonders scharf kontrolliert werden. Auf der Liste stehen Länder mit vorwiegend muslimischer Bevölkerung, wie Jemen, Somalia oder Afghanistan - und eben auch Kuba.
Kuba protestierte erwartungsgemäß scharf und bezeichnete die Entscheidung als "politisch" motiviert. In einer Protestnote an die US-Interessenvertretung in Havanna heißt es, diese "erneute feindliche Handlung" der US-Regierung werde "entschieden" abgelehnt. Die Maßnahme sei "diskriminierend und selektiv" und habe als einziges Ziel, das seit Jahrezehnten bestehende US-Wirtschaftsembargo gegen Kuba zu rechtfertigen. Zuvor hatte bereits die Regierungszeitung "Granma" den Schritt als "anti-terroristische Paranoia" bezeichnet.
"Staatlicher Unterstützer des Terrors"
Kuba wird laut US-Außenministerium als "staatlicher Unterstützer des Terrorismus" geführt. Kuba dazu: Man habe niemals die USA oder andere Staaten terroristisch angegriffen, wohl aber hätten die USA Terroranschläge in Kuba lanciert oder gefördert. Auch in den USA regt sich Unverständnis. So nannte die "Washington Post" die Maßnahme gegen Kuba "lächerlich". Die Entscheidung zeige, wie notwendig es sei, die US-Politik gegenüber der Insel zu ändern.
Als Konsequenz auf einen Anschlagsversuch auf ein US-Flugzeug in Detroit hatten die USA am Montag ihre Sicherheitskontrollen an den Flughäfen deutlich verschärft. Neben Kuba werden Reisende aus Afghanistan, Algerien, dem Libanon, Libyen, dem Irak, Nigeria, Pakistan, Saudi-Arabien, Somalia, dem Jemen, Iran, Sudan und Syrien systematisch abgetastet und durch einen Körperscanner geschickt.
(Ag./Red.)