Trump: Wahlkampfchef Manafort zur Konfliktvermeidung entlassen

Trump and first lady Melania Trump arrive to board Air Force One for travel to Hawaii from Joint Base Andrews, Maryland
Trump and first lady Melania Trump arrive to board Air Force One for travel to Hawaii from Joint Base Andrews, MarylandREUTERS
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Warum sein Wahlkampfchef 2016 entlassen wurde, wisse er selbst nicht genau. Der US-Präsident bestreitet in einem Interview jegliche Verwicklung in die Russland-Affäre.

US-Präsident Donald Trump hat seinen Wahlkampfchef Paul Manafort nach eigenen Angaben im Sommer 2016 entlassen, um potenzielle Interessenskonflikte mit "gewissen Nationen" zu vermeiden. In einem an Sonntag ausgestrahlten Interview der Sendung "Full Measure" sagte Trump, er denke, "dass wir etwas entdeckt haben" über die Art, wie Manafort "verwickelt sein könnte mit allen ... mit gewissen Nationen".

Er wisse "selbst nicht genau, was es im Besonderen war", räumte Trump ein. Es sei allerdings ein Moment gekommen, in dem es für Manafort besser gewesen sei zu gehen. "Denn wir wollen nicht viele potenzielle Konflikte haben."

Seitdem Ende Oktober in der Russland-Affäre Anklage gegen Manafort und zwei frühere Trump-Berater erhoben wurde, wird in Washington spekuliert, ob der Politikberater unter dem Druck der Justiz auspacken und andere Trump-Mitarbeiter sowie womöglich gar den Präsidenten selbst zu Fall bringen könnte.

Trump: Keine Ablöse Muellers geplant

Es handelte sich um die ersten Anklagen, die im Zuge der Untersuchungen des Sonderermittlers Robert Mueller zu möglichen russischen Eingriffen in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 sowie möglichen illegalen Absprachen des Trump-Teams mit Moskau erhoben wurden.

Trump sagte in dem Interview, dass er Mueller nicht entlassen wolle. Er hoffe, dass der Sonderermittler "alles auf gerechte Art behandeln" werde. Wenn dies der Fall sei, sei er "sehr glücklich". Er selbst sei "wirklich in keiner Art und Weise" in irgendeine Form illegaler Absprachen mit Russland verwickelt.

Die sogenannte Russland-Affäre lastet seit Trumps Amtsantritt im Jänner schwer auf seiner Präsidentschaft. Er hat die Vorwürfe immer wieder als gigantische "Hexenjagd" bezeichnet.

Der 68-jährige Manafort gilt schon seit längerem als eine Schlüsselfigur der Affäre. Er unterhielt früher Geschäftsverbindungen zum Kreml-nahen Oligarchen Oleg Deripaska, mit dem er sich allerdings später überwarf. Für den gestürzten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch, einen Verbündeten des russischen Staatschefs Wladimir Putin, und dessen prorussische Partei arbeitete Manafort fast ein Jahrzehnt lang.

(APA/AFP)

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