In der malayischen Hauptstadt Kuala Lumpur haben Unbekannte in der Nacht auf Freitag drei Kirchen angezündet.
02.01.2017 um 14:28
In Malaysia eskaliert der Streit um die Verwendung des Gottesbegriffs "Allah": In der Hauptstadt Kuala Lumpur haben Unbekannte seit Donnerstag acht Kirchen angezündet.
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Auslöser der religiösen Gewalt ist ein Urteil eines Gerichts in Kuala Lumpur vom 31. Dezember, wonach Christen ihren Gott in arabischen Übersetzungen auch "Allah" nennen dürfen.
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Geklagt hatte die christliche Zeitung "The Herald". Zuvor hatte die Islambehörde des Landes der Zeitung Verboten, das Wort "Allah" für den christlichen Gott zu verwenden. Die Behörde habe aber keinen Allein-Anspruch auf das Wort "Allah", erklärte der Oberste Richter Lau Bee Lan.
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Der Chefredakteur des "Herald", Pater Lawrence Andrew, nannte das Urteil eine Stärkung der "Meinungs- und Religionsfreiheit in diesem Land".
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Innerhalb kürzester Zeit formierte sich Widerstand in Malaysia, wo 60 Prozent der Bevölkerung muslimischen Glaubens ist. Die Regierung kündigte an, gegen das Urteil zu berufen.
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Tausende Demonstranten gingen auf die Straße, um gegen das Urteil zu demonstrieren.
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Selbst in der Internet-Community Facebook formierte sich eine Gruppe, die Nicht-Muslimen die Verwendung des Wortes Allah verbieten will.
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In der Nacht auf Freitag - eine Woche nach dem Urteil - wurden die Proteste gewalttätig: Auf drei Kirchen in der Hauptstadt Kuala Lumpur wurden Brandanschläge verübt.
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Die Metro Tabernacle Church in der Vorstadt Desa Melawati wurde durch den Brandsatz zerstört.
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Die Polizei tappt auf der Suche nach den Tätern noch im Dunkeln.
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Premierminister Najib Razak verurteilte die Gewalt und erklärte, die Regierung des Königreichs werde alles tun, um solche Übergriffe zu verhindern.
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Indes rufen die Muslime auf, sich "für den Islam zu vereinigen".
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Vor den großen Moscheen des Landes finden Demonstrationen statt.
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Streit um ''Allah'' eskaliert
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