Gespalten: Katalanische Separatisten ziehen nicht geeint in Neuwahl

Die Unabhängigkeitsbewegung ist geschwächt.
Die Unabhängigkeitsbewegung ist geschwächt.(c) AFP (Pau Barrena)
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Die zwei größten Fraktionen, die in den vergangenen Jahren eine Regierungsallianz bildeten, scheitern mit dem Versuch, einen neuen Pakt festzuschreiben. Nun droht ein Riss durch die Bewegung zur Loslösung von Spanien.

Den nach Unabhängigkeit strebenden katalanischen Parteien ist es nicht gelungen, sich vor der Neuwahl in der spanischen Region am 21. Dezember rechtzeitig zu einem gemeinsamen Bündnis zusammenzuschließen und so ihre Siegchancen zu erhöhen. Die politischen Parteien in Katalonien hatten bis Mitternacht am Dienstag Zeit, für die Wahl Koalitionen anzumelden.

Doch die zwei größten Fraktionen, die in den vergangenen beiden Jahren eine Regierungsallianz bildeten, scheiterten mit dem Versuch, einen neuen Pakt festzuschreiben. Zwar können sie sich immer noch nach der Wahl einigen. Experten halten es jedoch für denkbar, dass auch ein Riss durch die Bewegung zur Loslösung von Spanien gehen könnte, ausgelöst nicht zuletzt durch einen möglichen Führungsstreit zwischen der Mitte-Rechts-Partei des abgesetzten katalanischen Präsidenten Carles Puigdemont und der linksgerichteten ERC seines Ex-Vizepräsidenten Oriol Junqueras.

Bündnis würde Chancen erhöhen

Umfragen zufolge könnten die Unabhängigkeitsparteien eine knappe Mehrheit im katalanischen Parlament erreichen - ein Bündnis würde ihre Chancen verbessern. Spanien erließ am Freitag einen europäischen Haftbefehl gegen Puigdemont, der sich nach Belgien abgesetzt hat. Junqueras befindet sich derzeit in spanischem Gewahrsam. Beiden Politikern wird unter anderem Rebellion vorgeworfen. Nach der Unabhängigkeitserklärung Kataloniens hatte die spanische Regierung die Regionalregierung abgesetzt und die Verwaltung der autonomen Region übernommen.

(APA/Reuters)

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