Unbekannte haben am Freitag Schüsse auf das Auto des iranischen Reformers Mehdi Karroubi abgefeuert. Mitglieder der Basij-Miliz griffen zuvor das Haus an, in dem er sich aufhielt.
Auf das Auto des iranischen Reformers Mehdi Karroubi sind am Freitag Schüsse abgefeuert worden. Der Ex-Parlamentspräsident und Ex-Präsidentschaftskandidat hielt sich für die Trauerfeier für einen getöteten Oppositionellen in der nordiranischen Stadt Kaswin auf. Als die Schüsse fielen, saß Karroubi in seinem Wagen, verletzt wurde er nicht.
Wie seine Partei auf ihrer Internetseite Sahamnews.org mitteilte, hatten zuvor rund 500 Mitglieder der Basij-Miliz und Bewohner von Nachbardörfern das Haus, in dem Karroubi sich aufgehalten habe, umstellt, mit Steinen beworfen und Fensterscheiben zertrümmert. Nach vier Stunden habe schließlich die Polizei eingegriffen, um Karroubi aus dem Haus zu geleiten. "Als sein Auto abfuhr, wurde es angegriffen und von Kugeln getroffen." Von offizieller Seite gab es zunächst keine Informationen über den Zwischenfall.
Karroubi war bei den Präsidentschaftswahlen im Juni als Reformkandidat angetreten. Nach dem Sieg von Präsident Mahmoud Ahmadinejad protestierte er heftig gegen mutmaßlichen Wahlbetrug. Gemeinsam mit dem erfolgreichsten Kandidaten der Opposition, Mir-Hossein Moussavi, unterstützte er die Massenproteste in den Monaten nach der Wahl.
(Ag./Red.)