Ein österreichisches Schwein geht um die Welt

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Das Hirn kommt nach Ungarn, die Aorta nach China und der Schwanz nach Rumänien. Schweinefleisch ist bei uns nur deshalb so billig, weil rund die Hälfte exportiert wird.

Zu Weihnachten dürfen es gern Schweinsmedaillons sein, im Sommer zur Grillsaison lieber Schopf oder Kotelett. Eine Stelze essen wir selten, und wenn, dann am liebsten im Schweizerhaus. Der Sauschädel darf zwar als Unterlage so mancher Netzwerktreffen herhalten, sonst wird er wenig geschätzt. Ganz zu schweigen von den Innereien.

Das Problem dabei ist nur, dass ein Schwein aus weit mehr Teilen besteht, als man sie gemeinhin in österreichischen Supermärkten – und selbst in manchen Fleischhauereien – zu kaufen bekommt. „Für Österreich wäre es super, wenn ein Schwein nur aus drei Teilen bestehen würde. Der Rest muss ziemlich selbstverständlich entsorgt werden. Das rentiert sich aber nicht, deshalb wird exportiert“, sagt Hannes Royer, Obmann des Vereins Land schafft Leben, der es sich zum Ziel gesetzt hat, über die Produktion heimischer Lebensmittel (wertfrei) zu informieren. Royer ist eigentlich Bergbauer, hat aber als solcher immer wieder feststellen müssen, wie wenig seine Kunden über Lebensmittel Bescheid wissen. Besonders beim Schweinefleisch gebe es zwischen romantischen Werbesujets auf der einen Seite und Skandalbildern von Tierschutzorganisationen auf der anderen nur wenig Wissen.

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