Kurz: Schelling "auf jeden Fall" als Eurogruppen-Chef geeignet

Schelling und Kurz
Schelling und KurzAPA/HANS PUNZ
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Er habe ein gutes Verhältnis zum Finanzminister, betont ÖVP-Chef Kurz: "Wenn er und somit wir und Österreich die Möglichkeit bekommen sollten, wäre das großartig."

Außenminister und ÖVP-Chef Sebastian Kurz hält seinen Parteikollegen Finanzminister Hans Jörg Schelling "auf jeden Fall" als Eurogruppen-Chef geeignet. Vor Beginn des EU-Rats der Außen- und Verteidigungsminister Montag in Brüssel sagte Kurz, es sei eine "Auszeichnung für Schelling, dass er hier im Gespräch ist".

Auf die Frage, ob mit der kolportierten Einigung der EVP-Mitglieder innerhalb der Eurogruppe auf Schelling als Kandidat für den Vorsitz der Währungsunion Druck auf ihn ausgeübt werde, dass der alte auch der neue Finanzminister sein werde, sagte Kurz: "Ich habe ein gutes Verhältnis mit ihm, ich schätze Hans Jörg Schelling. Wenn er und somit wir und Österreich die Möglichkeit bekommen sollten, wäre das großartig. Wie Sie wissen laufen gerade Gespräche hinter den Kulissen. Aus meiner Sicht ist er jemand, der auf jeden Fall dafür geeignet wäre. Er hat jahrelang Erfahrung als Finanzminister in Österreich und auch in Brüssel hat er sich einen Namen gemacht".

"Einige inhaltliche Fragen noch offen"

Allerdings wies der mit der Regierungsbildung beauftragte ÖVP-Chef auch darauf hin, dass "es hier natürlich auch darum geht, welcher Parteienfamilie der Eurogruppen-Chef in Zukunft angehören soll. Es gibt hier Gespräche im Hintergrund. Aus meiner Sicht ist es eine Auszeichnung für Schelling, dass er hier im Gespräch ist. Wie die Sache ausgeht, wissen wir im Moment alle noch nicht."

Befragt, ob er anderen Außenministern schon erzählt habe, wer nach ihm aus Österreich dieses Amt bekleiden soll, winkte Kurz ab. "Nein, das habe ich niemandem gesagt. Ich bin auch von erst sehr wenigen angesprochen und gefragt worden. Sie wissen, im Moment führen wir Regierungsverhandlungen in Wien. Ich hoffe sehr, bis Weihnachten auf ein gutes Ergebnis zu kommen. Aber es sind einige inhaltliche Fragen noch offen, natürlich auch Personalfragen".

Angesprochen darauf, ob er beim nächsten EU-Gipfel Mitte Dezember schon als neuer Bundeskanzler nach Brüssel reisen könnte, sagte Kurz, die "Verhandlungen werden ihre Zeit brauchen. Es muss auch ein gutes Ergebnis sein. Qualität ist noch wichtiger als Tempo. Mein Ziel bleibt, dass wir bis Weihnachten fertig sind".

(APA)

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