Bawag: Nach dem Börsenflop nun ein Quartalsrekord

Der Börsengang war ein Flop gewesen. Nun aber präsentierte die Bawag einen Rekord beim Vorsteuergewinn. Und kündigte "signifikante" Ausschüttungen an die Aktionäre an.

„Letztlich ist jeder Börsengang wie ein Kleinkind: Ob es läuft, hängt von den Ereignissen in den ersten Quartalen ab“, hatte Wilhelm Rasinger vom Interessenverband für Anleger im Gespräch mit der „Presse“ gesagt, als die Bawag vor drei Wochen ihren IPO hinlegte. Das Börsendebüt war bekanntlich ein Flop. Nun aber beginnt das Kind offenbar doch zu laufen. Wie das Geldinstitut heute vermeldete, hat sie im dritten Quartal einen Rekord beim Vorsteuergewinn erzielt. Konkret legte er um 7,9 Prozent auf 131,8 Millionen Euro zu. Nach neun Monaten lag das Ergebnis vor Steuern bei 382 Mio. Euro, ein Plus von 4,3 Prozent.

Unter dem Strich stieg der Gewinn im dritten Quartal um 4,4 Prozent auf 100,5 Millionen Euro, während der Neunmonatsgewinn mit 304 Mio. Euro um 20 Prozent unter dem Vorjahreswert - bei dem allerdings ein Steuereffekt half - lag. Trotz des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes sei der Nettozinsertrag im dritten Quartal um 12,4 Prozent auf 198,0 Millionen Euro gestiegen. Die operativen Kernerträge erhöhten sich um 10,8 Prozent auf 242,8 Millionen Euro. Die harte Kernkapitalquote stieg gegenüber Ende 2016 um 260 Basispunkte auf 16,2 Prozent.

Am Ausblick hält die viertgrößte Bank Österreichs fest. Der Vorsteuergewinn soll in den nächsten Jahren um durchschnittlich fünf Prozent auf mehr als 500 Millionen Euro gesteigert werden.
Nach den jüngsten Zukäufen der deutschen Südwestbank und von PayLife soll es weitere Akquisitionen geben.

Darüber hinaus peile die Bank "signifikante" Ausschüttungen an die Aktionäre an, hieß es. 50 Prozent des Nettogewinns sollen ausgeschüttet werden.

Eine Trennung vom bisherigen Kooperationspartner Post AG - mit der die BAWAG den größten Teil des Filialnetzes betreibt - ist vor dem Börsengang angekündigt worden. Offiziell wurde die Post vom BAWAG-Vorstand am 9. November über die Kündigung des Vertrags informiert. "Unsere Zusammenarbeit endet somit am 31. Dezember 2020, sofern sich beide Parteien nicht auf eine frühere Beendigung einigen sollten", heißt es im am Donnerstag vorgelegten Zwischenbericht. Künftig will die Bank nur mehr rund 100 selber betriebene Filialen haben.

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