ATP-Finals: Goffin bezwingt überraschend Federer

Roger Federer (r.) gratuliert David Goffin
Roger Federer (r.) gratuliert David Goffin(c) Action Images via Reuters (TONY O´BRIEN)
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Der Belgier David Goffin setzte sich nach Satzrückstand im Halbfinale noch gegen Superstar Roger Federer durch.

Tennis-Superstar Roger Federer hat überraschend das Endspiel der ATP-Finals in London verpasst. Der 36-jährige Schweizer verlor am Samstag im Halbfinale gegen den Belgier David Goffin 6:2,3:6,4:6. Goffin, der am Vortag Dominic Thiem eliminiert hatte, trifft im Finale am Sonntag auf den Bulgaren Grigor Dimitrow, der Jack Sock aus den USA 4:6,6:0,6:4 bezwang.

"Es ist ziemlich enttäuschend", betonte Federer nach der ersten Niederlage gegen Goffin im siebenten Duell. Den ersten Satz gewann der Grand-Slam-Rekord-Champion noch ohne Probleme, doch dann steigerte sich der Außenseiter und setzte sich vor rund 17.000 Zuschauern souverän durch. "Ich wünschte, ich hätte aggressiver spielen können", meinte Federer.

Überrascht von dem Auftritt des Belgiers sei er aber nicht gewesen, versicherte er. "Im Training habe ich dieses Level von ihm schon gesehen", sagte der Schweizer, der zuvor 13 Partien in Serie gewonnen und in diesem Jahr von 56 Spielen nur vier verloren hatte. Zehnmal hatte er sich im Halbfinale der ATP-Finals durchgesetzt, mit sechs Titeln ist er Rekordsieger.

Goffin hatte bei seiner Finals-Teilnahme in der Gruppenphase bereits den Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal bezwungen, der sich danach verletzungsbedingt aus dem Turnier zurückzog. Am Freitag hatte er im direkten Duell um den Aufstieg aus der Gruppenphase Thiem mit 6:4,6:1 keine Chance gelassen. "Es ist ein besonderer Moment, unglaublich", sagte Goffin nach dem Triumph über Federer.

Dimitrow im Ranking-Vormarsch

Der als Nummer sechs gesetzte Dimitrow führte gegen Sock im ersten Satz bereits 3:0, gab diesen aber doch noch ab. Der zweite Durchgang war dann von Beginn bis zum Ende eine klare Angelegenheit für den Bulgaren, der Sock kein einziges Game ließ. Die Entscheidung im umkämpften dritten Satz fiel durch ein Break von Dimitrow zum 5:3. Bei eigenem Aufschlag verwertete Dimitrow nach 1:59 Stunden seinen vierten Matchball.

Durch den Finaleinzug von Dimitrow steht fest, dass der in der Gruppenphase ausgeschiedene Dominic Thiem in der Weltrangliste zumindest um eine Position auf Rang fünf zurückfallen wird. Dimitrow zieht nicht nur an Thiem, sondern auch an Alexander Zverev vorbei und scheint ab Montag als neue Nummer 3 auf.

(APA)

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