Spaniens Generalstaatsanwalt in Argentinien gestorben

APA/AFP/JAVIER SORIANO
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Maza trieb Anklagen gegen katalanische Anführer voran. Bei einem Treffen von Staatsanwälten in Buenos Aires sei er wegen einer Infektion ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Der spanische Generalstaatsanwalt José Manuel Maza ist tot. Der 66-Jährige, der maßgeblich die Anklagen gegen katalanische Anführer der Unabhängigkeitsbewegung vorangetrieben hatte, starb am Samstag in einem Krankenhaus in Buenos Aires in Argentinien, wie ein spanischer Justizsprecher mitteilte.

Maza habe in Buenos Aires an einem Treffen von Staatsanwälten teilgenommen und sei wegen einer "Infektion" ins Krankenhaus gekommen. Generalstaatsanwalt Maza war erst rund ein Jahr im Amt. In Spanien wird der Generalstaatsanwalt auf Vorschlag der Regierung vom König ernannt.

Spaniens konservativer Regierungschef Mariano Rajoy würdigte Mazas Verdienste um den spanischen Staat. Der Generalstaatsanwalt hatte Mitgliedern der abgesetzten katalanischen Regionalregierung "Rebellion", "Aufruhr" und die Veruntreuung von Geldern vorgeworfen. Eine Reihe von katalanischen Politikern befindet sich derzeit in Haft, der abgesetzte Regionalpräsident Carles Puigdemont hält sich in Belgien auf, wohin er sich abgesetzt hatte. Auf "Rebellion" stehen in Spanien bis zu 30 Jahre Gefängnis, "Aufruhr" kann mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft werden.

(APA/DPA)

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