Das 5:0 gegen Sturm war eine klare Machtdemonstration. Nur Rapid könnte „gefährlich“ werden.
Salzburg. Mit einem Kantersieg stieß Titelverteidiger Salzburg Sturm Graz von der Spitze der Fußballbundesliga. Beim 0:5 schlitterten die Steirer zudem in die höchste Liganiederlage seit 2. November 2003. Ein unglücklicher Spielverlauf, ein Ausschluss, Salzburgs Geschick, womöglich aber auch die nach dem feststehenden Abschied von Franco Foda verlustig gegangene finale Anspannung bei den Sturm-Spielern leiteten diese Trendwende im Fußballoberhaus ein. Jetzt sind die Bullen wieder vorn – und sie werden es wohl auch bis Saisonende bleiben.
In Unterzahl hat kein Bundesligaverein Chancen gegen Salzburg. Der einzige Klub, der Marco Rose in dieser Spieldauer noch die Laune verderben könnte, ist Rapid. Doch in Hütteldorf ist es eine Frage der Konstanz und Routine. Rose, der nun einen der drei Topkonkurrenten besiegt hat, müht sich betont im Understatement, in Wahrheit aber spricht bereits jetzt alles wieder für Salzburg. 15 Partien in Folge ungeschlagen, acht Siege und zwei Remis in den jüngsten zehn Pflichtspielen, Torverhältnis von 22:4. Noch nie in dieser Saison hat Salzburg mehr als ein Gegentor erhalten.
Der Deutsche mahnt, dass die Spieler „hungrig“ und „konzentriert“ bleiben müssten, es ist allerdings nicht davon auszugehen, dass nach der Herbstsaison alles anders sein wird. Das 5:0 war also das Startsignal, dass Salzburg im Ligabetrieb soeben erst richtig in Fahrt gekommen ist. (fin)
Samstag: Sturm – Lask (16 Uhr), Altach – St. Pölten, Admira – Mattersburg (je 18.30 h). Sonntag: WAC – Austria (14 Uhr), Rapid – Salzburg (16.30 Uhr, ORF eins, live).
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.11.2017)