Private Banking: Viel Lob für Austro-Banken

(c) Michaela Bruckberger
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Sowohl beim Elite-Report als auch bei den Fuchsbriefen konnten heimische Institute heuer starke Ergebnisse erzielen.

Wien. Die Veranlagung größerer Geldvermögen ist angesichts der allgemein sinkenden Margen eines der letzten lukrativen Geschäftsfelder für Finanzinstitute. Daher rittern im deutschsprachigen Raum auch hunderte Banken um die gut betuchte Klientel. Für die Kunden bedeutet das nun die Qual der Wahl, wem sie ihr Geld anvertrauen sollen. Eine Antwort auf diese Frage versuchen die jährlichen Bankentests vom Elite-Report und den Fuchsbriefen zu geben, die Anfang dieser Woche erschienen sind. Dabei werden Institute aus dem deutschsprachigen Raum auf ihre Qualität hinsichtlich der Betreuung vermögender Kunden beurteilt. Und beide stellen vor allem den österreichischen Instituten ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis aus.

Österreich sei „die neue Großmacht im Private Banking“, heißt es etwa bei den Fuchsbriefen. So stammen mit dem Bankhaus Spängler und der Bank Gutmann die beiden erstgereihten Banken im Ranking auch aus Österreich (siehe Grafik). Ähnlich ist das Ergebnis auch beim Elite-Report. „Es gibt in Österreich ein enorm hohes Qualitätsbewusstsein, das im vergangen Jahr sogar noch einmal ausgebaut wurde“, sagt Hans-Kaspar von Schönfels, der den Test verantwortet.

Getestet haben beim Elite-Report reale Kunden, die ihren Vermögensverwalter wechseln wollen und dabei begleitet wurden. Bei den Fuchsbriefen erfolgt der Test durch professionelle Tester, die das Beratungsgespräch und den Anlagevorschlag bewerten.

Beratung als Hauptkriterium

Beim Elite-Report fallen 43 von 352 Instituten in die höchste Bewertungsklasse – davon fünf aus Österreich (neben der Schoellerbank die Hypo Vorarlberg, die Volksbank Vorarlberg, die Raiffeisenbank Salzburg und das Bankhaus Jungholz). Bei den Fuchsbriefen sind es neun von 92, davon vier aus Österreich. Da sich die zum Test ausgewählten Banken zum Teil unterscheiden, gibt es auch verschiedene Ergebnisse.

Entscheidend sei für die Qualität auf jeden Fall das Beratungsgespräch, sagt Schönfels. Es gehe dabei vor allem darum, wie gut die Wünsche des Kunden erfragt werden. „Bei den deutschen Banken wird in der Regel zu wenig gefragt. Die Österreicher haben vor allem beim Erstgespräch die Nase vorn“, so Schönfels. Dies sorge für hohe Zufriedenheit bei den Kunden und entsprechende Mundpropaganda – auch außerhalb Österreichs. (jaz)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.11.2017)

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