Quergeschrieben

Hexenjagd auf den Mann, der Athens Betrügereien aufdeckte

Einem vorbildlichen Europäer droht mitten in der EU schlimmstenfalls lebenslange Haft – und das Spitzenpersonal in Brüssel schweigt dazu bloß betreten.

Wenn wieder einmal ein sogenannter Whistleblower enthüllt, dass Unternehmen oder wohlhabende Privatpersonen auf legalem Weg nicht mehr Steuern zahlen, als sie müssen, oder gar „auf Listen vorkommen“ oder irgendwo „genannt werden“, dann gilt der jeweilige Urheber dieser Indiskretionen – so weit bekannt – als Held im Kampf gegen die bösen Kapitalisten und ihre düsteren Machenschaften.

Einen Whistleblower der anderen Art, der seine Arbeit höchst gesetzeskonform und in aller Öffentlichkeit erledigt hat und damit einen der übelsten Fälle ökonomischer Regierungskriminalität im Europa der Nachkriegszeit mit einem Schaden von vielen Milliarden Euro aufgedeckt hat, lässt die gleiche selbst ernannte „kritische Öffentlichkeit“ hingegen im Regen stehen, obwohl der Mann gerade um seine bürgerliche Existenz und schlimmstenfalls seine Freiheit kämpfen muss. Keine internationalen Investigativteams großer Medien, die ihm zu Hilfe eilen, keine empörten Titelseiten, keine zeitlich akkordierten Medienkampagnen à la Panama-Papers, keine entrüstungsschweren Leitartikel, einfach nichts.

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