"Wir sind Kirche": Austritt als Protest gegen Führung

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Die Plattform kritisiert die repressive Kirchenpolitik, die die Menschen nicht beachtet. 53.216 Menschen haben 2009 der Kirche den Rücken gekehrt - ein neuer Rekordwert.

Im Jahr 2009 gab es einen neuen Rekordwert bei den Kirchenaustritten: 53.216 Personen wandten sich von der katholischen Kirche ab, die das auf wirtschaftliche Gründe oder einmalige Vorfälle zurückführt. Die Plattform "Wir sind Kirche" sieht die gestiegenen Kirchenaustritte hingegen als Protest gegen die autoritäre Kirchen-Hierarchie. "Die hohe Zahl der Kirchenaustritte ist die Reaktion der Gläubigen auf eine vom Vatikan gesteuerte und von den Bischöfen willfährig ausgeführte repressive, die Menschen nicht beachtende Kirchenpolitik. Dort wo über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden wird, wehren sich die Betroffenen zu Recht", erklärte die Plattform in einer Aussendung am Mittwoch.

Die Kirchenleitung spiele "die höchste Zahl an Kirchenaustritten seit vielen Jahrzehnten lapidar herunter", dabei haben seit 30 Jahren bereits mehr als eine Million Katholiken auf diesem Weg die Kirche verlassen. Wer diese Abgänge als "relativ stabil" bezeichne, "verkennt sie Situation", so "Wir sind Kirche".

Die Kirche führt die Rücktritte vor allem auf zwei Gründe zurück: einerseits die wirtschaftliche Situation, weshalb viele den Kirchenbeitrag nicht mehr zahlen wollten, und andererseits kircheninterne Vorfälle, die Menschen entfremdet hätten - etwa die Ernennung des Konservativen Pfarrers Wagner zum Linzer Weihbischof und die Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Brüder, darunter dem Holocaust-Leugner Richard Williamson.

(APA)

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