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Wie sucht man ein U-Boot?

Das verschollene argentinische U-Boot San Juan auf einem Foto von 2014.
Das verschollene argentinische U-Boot San Juan auf einem Foto von 2014.(c) APA/AFP
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U-Boot-Einsätze werden von den Militärs geheim gehalten. Nur wenn ein Unglück passiert, erfährt die Öffentlichkeit davon.

Du hast es vielleicht gehört: Im Südatlantik ist seit mehr als einer Woche ein Unterseeboot der Flotte Argentiniens verschollen. Es dürfte leider mit 44 Menschen an Bord untergegangen sein, man hat jetzt Hinweise auf eine Explosion im Boot gefunden.
Das Wrack ist wohl auf den Meeresgrund gesunken. Wenn ein U-Boot aber etwa wegen eines Schadens so sinkt, dass die Leute darin noch leben, kann es für sie kritisch werden, wenn ihnen nach ein paar Tagen die Luft ausgeht. Das ist wie beim Tauchen. Also: Wie findet man ein U-Boot unter Wasser? Dass es schwer zu orten ist, ist gewollt, denn sie dienen meist militärischen Zwecken. Sie sollen feindliche Gebiete auskundschaften, Spione an Land bringen, vor allem aber Schiffe versenken. In der Rolle waren sie spätestens in den Weltkriegen 1914–1918 und 1939–1945 wichtig. Sie feuerten auf Schiffe Torpedos ab, das sind meterlange Geschosse, die wie Zigarren aussehen, einen Propeller haben und durchs Wasser wie ein Fisch sausen, oft nur geradeaus. Heute können U-Boote auch Raketen starten, selbst auf Ziele an Land.

Man kann sie hören! Da auch Radar unter Wasser nicht funktioniert und es in der Tiefe dunkler wird, kann man getauchte U-Boote also nicht sehen. Man kann aber von Schiffen oder Flugzeugen aus auf kürzere Distanzen messen, weil sie wärmer als das Wasser ringsum sind. Manchmal merkt man, dass sie magnetische Kräfte abgeben, vor allem aber kann man sie über große Distanzen unter Wasser hören: Ihre Motoren machen Geräusche, und Schall breitet sich im Wasser viel leichter als in der Luft aus.
Zum Sinken und Steigen haben U-Boote Ballasttanks. Das sind Hohlräume: Sind sie leer, bleibt das Boot oben; pumpt man Wasser hinein, wird es schwerer und sinkt es ab. Zum Auftauchen werden die Tanks mithilfe von Druckluft wieder leergeblasen.
Im Ersten Weltkrieg besaß auch Österreich-Ungarn U-Boote. Seit 1918 haben wir aber keinen Zugang mehr zum Meer, konkret zur Adria, somit auch keine Marine. Viele andere Staaten haben aber U-Boote, die USA und China etwa je rund 70, Italien hat acht.

Mangel an Luft und Licht. Dass U-Boote auch im Frieden oft auf Tauchfahrt sind, liegt daran, dass sie für den Ernstfall üben. Auch werden neue Techniken erprobt. Wie lebt es sich in so einer Röhre? Im Prinzip wie auf jedem Schiff, nur viel beengter. Es wird in der Küche (Kombüse) gekocht, in Kojen geschlafen. Da ist eine Kommandozentrale, von der aus das Boot gesteuert wird, oder ein Raum für die Waffen. Fenster gibt es nicht, die Besatzung sieht oft wochenlang kein Tageslicht und muss auf den Luftverbrauch achten: Luft muss über einen „Schnorchel“, der aus dem Wasser herausschaut, angesaugt werden. Geht das nicht, gibt es Reserven in Stahlflaschen. Viele U-Boote können Luft aus Wasser machen, aber nur, solange es Strom gibt. Das verschollene U-Boot konnte das nicht.

Wusstest du schon, dass . . .

. . . im Heeresgeschichtlichen Museum Teile eines echten U-Boots ausgestellt sind? In Laboe (Norddeutschland) kann man ein vollständig erhaltenes U-Boot besichtigen. Auch im deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven ist eines zu sehen.

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