Polens Luftwaffe leitet Großeinkauf neuer Kampfjets ein

Für Polens MiG-29 hat es sich in ein paar Jahren wohl ausgeflogen
Für Polens MiG-29 hat es sich in ein paar Jahren wohl ausgeflogenIwan Orlik/http://forum.scramble.nl
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Etwa 63 Flugzeuge Typ MiG-29 und Su-22 werden in absehbarer Zeit ausgemustert, das sind rund zwei Drittel aller polnischen Kampfjets. Als Nachfolger sind etwa modernisierte gebrauchte F-16 oder neue Eurofighter Typhoon im Gespräch.

Während die Zukunft von Österreichs Luftmacht (kostenbedingtes Abstoßen der Kampfflugzeuge Eurofighter "Typhoon" ja, oder jetzt doch wieder nein?) wieder einmal in der Luft hängt, hat Polen dieser Tage einen neuen Beschaffungsprozess für seine Luftwaffe eingeleitet. Wie das Inspektorat für Bewaffnung und Beschaffung bekanntgab, firmiert er unter dem Namen "Harpia" und soll den Ersatz der etwa 31 einsatzbereiten Mehrzweckjets Typ Mikojan-Gurewitsch MiG-29 "Fulcrum" sowie der etwa 32 schon sehr angejahrten Jagdbomber Suchoi Su-22 "Fitter" zum Ziel haben.

Die 36 noch vorhandenen F-16C "Fighting Falcon" von Lockheed Martin sind vom Harpia-Programm demnach nicht betroffen. Insgesamt hatten die Polen im Rahmen der "Peace Sky"-Kooperation in den 2000er-Jahren 48 F-16 von den USA in den Varianten C/D Block 52+ übernommen.

Am Beginn werde eine Marktanalyse für ein neues Mehrzweckkampflugzeug stehen, heißt es, also ein "Screening" des Angebots auf den Märkten. Besonderes Augenmerk wird auf Fähigkeiten zur elektronischen Kriegsführung gelegt, also zum Stören gegnerischer Radar- und Kommunikationssysteme. Interessenten wurden eingeladen, sich bis 18. Dezember zu melden. Ergebnisse der Marktanalyse und erster folgender Evaluierungen könnten Ende 2018 vorliegen, sicher aber noch kein Beschaffungsbeschluss.

Problem mit Teileversorgung aus Russland

Die polnischen Fitters, an sich sehr robuste Jagdbomber mit klarer Neigung mehr hin zum Bomber denn zum Jäger, sind im Kern trotz diverser Modernisierungen schon mehrere Jahrzehnte alt; die Su-22 war ab Mitte der 1970er in der UdSSR eingeführt und vielfach exportiert worden, bis hin nach Angola, Peru und Vietnam. Die weit moderneren MiG-29, die ihrerseits doch wieder lieber mehr Jäger denn Bodenangriffsflieger sind, waren in kleiner Zahl (um die zehn bis zwölf Stück) gerade noch Ende der 1980er zu Polens Piloten gestoßen, später gab es durch Beschaffungen billiger gebrauchter tschechischer und (ost)deutscher MiGs eine kräftige Aufstockung.

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