Der Dirigent Constantin Trinks über die Reduktion von Wagners „Ring“-Tetralogie auf das Maß des Theaters an der Wien und eine jugendliche Perspektive.
„In einer Fassung von Tatjana Gürbaca, Bettina Auer und Constantin Trinks“, das steht auf dem Programmzettel – man gibt den „Ring des Nibelungen“, gibt ihn aber dann doch wieder nicht. Im Theater an der Wien wagt man eine Neuinterpretation des 16-stündigen Dramas, das normalerweise nur an vier Abenden und in Häusern gespielt werden kann, die über einen genügend großen Orchestergraben verfügen, um das vielköpfige Instrumentalensemble aufzunehmen, das Richard Wagner vorgesehen hat.
Ein kompletter „Ring“ aber würde natürlich die Grenzen von Wiens „anderem“ Opernhaus sprengen. Und doch will man sich die Chance, eine künstlerische Äußerung zum epochemachenden Musiktheater-Vierteiler zu manchen, nicht entgehen lassen. Also eine „Fassung“ – und viel „Mut zur Lücke“, den braucht es, um aus der Tetralogie eine Trilogie zu machen, deren Spieldauer insgesamt etwas mehr als die Hälfte des Gesamtwerks umfasst.